Pressemitteilung
Günter Baumann
Mitglied des Deutschen Bundestages
Berlin, 23.11.2012
Baumann fordert: Keinen weiteren Stellenabbau bei Bundes- und Landespolizei
Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung
im Grenzraum Sachsens zu Polen und Tschechien schwindet zunehmend. Da ist es
wenig hilfreich, auf das europäische Haus, die Vorteile des Reiseverkehrs und
die grenzenlose Freiheit für EU-Bürger zu verweisen. Die Bürgerinnen und Bürger
fordern mit Recht, dass politisch Verantwortliche mit verändertem Handeln der
Situation gerecht werden.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter, als einzige gewerkschaftliche Berufsgruppe
der Angehörigen der deutschen Kriminalpolizei, hatte zu einer Fachtagung mit dem
Thema: „Grenzüberschreitende Kriminalität – Kfz-Verschiebung im Fokus“ nach
Dresden eingeladen. Fachexperten informierten über die aktuelle
Kriminalitätslage mit dem Schwerpunkt der Kfz-Diebstähle. 2011 wurden in
Deutschland 19.318 Fahrzeuge entwendet und unter den deutschen Städten lag
Dresden mit 960 Fahrzeugen auf Platz 3 und Leipzig mit 644 auf Platz 5. Der
finanzielle Schaden dieser Autodiebstähle lag immerhin bei 344 Millionen Euro,
eine Summe die von der Gemeinschaft der Versicherten getragen werden muss.
In einer Podiumsdiskussion wurden Wege für ein besseres Handeln gegen diese
organisierte Kriminalität gesucht. Der Bundestagsabgeordnete Günter Baumann
(CDU), der Mitglied im Innenausschuss ist, stellte sich den Fragen des
stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Bernd
Karstensen, und des Vorsitzenden des Verbandes der Bundespolizei, Thomas
Mischke. Weitere Gesprächspartner waren der Spiegeljournalist Andreas Ulrich und
der stellvertretende Landespolizeipräsident Sachsen, Torsten Schulze.
Im Ergebnis der Diskussion forderte Günter Baumann die aus seiner Sicht
wichtigen Maßnahmen für eine Verbesserung der Sicherheitslage.
• Es darf in den Grenzregionen Sachsens
keinen weiteren Abbau der Bundespolizei geben.
• Die Bundespolizei muss technisch und finanziell besser ausgestattet
werden. Dazu gehören die dringende Beschaffung neuer Fahrzeuge und die sofortige
Streichung von Benzinkontingenten im Einsatzbetrieb.
• Der weitere geplante Abbau der Landespolizei im Freistaat Sachsen muss
aufgrund der aktuellen Situation gestoppt werden.
• Es muss umgehend das grenzüberschreitende Fahndungssystem „Joint
Investigation Teams“ (JIT) aufgebaut werden.
• In Verhandlungen mit der Fahrzeugindustrie muss die Notwendigkeit von
technische Veränderungen zur Installation von Sicherheitssystemen in Fahrzeugen,
wie Alarm bzw. Ortungssysteme immer wieder angesprochen werden.
• Für Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen wird dringend eine gesetzliche
Regelung zur Vorratsdatenspeicherung benötigt.
• Perspektivisch muss in Deutschland überlegt werden, ob bei der
Kriminalitätsbekämpfung die föderalen Strukturen zielführend sind.
Die Forderungen von Günter Baumann fanden eine
breite Zustimmung.
Die Podiumsteilnehmer und die über 200 Anwesenden Fachexperten dieser Tagung
waren sich am Ende der Tagung einig: „Es ist genug geredet, jetzt muss zur
Verbesserung der Sicherheitslage dringend gehandelt werden.“
Baumann wird seine Forderungen an den entsprechenden Stellen der Politik
einbringen.
MdB Baumann während der Podiumsdiskussion (Foto: Bund Deutscher Kriminalbeamter)
Günter Baumann, Torsten Schulze, Thomas Mischke (Foto: Bund Deutscher
Kriminalbeamter)