Pressemitteilung
Günter Baumann
Mitglied des Deutschen Bundestages
Berlin, 25.01.2017
MdB Günter Baumann (CDU) im Gespräch mit der Zeitzeugin Edda Schönherz
MdB Günter Baumann im Gespräch mit Edda Schönherz, die als Zeitzeugin Führungen
durch die Gedenkstätte Berlin-Höheschönhausen leitet und dabei bereits viele
Besuchergruppen aus dem Erzgebirge durch das Stasi-Gefängnis geführt hat und die
darin geschehenen Gräueltaten sehr anschaulich und bewegend darstellt. Aber auch
in Annaberg sprach sie als Zeitzeugin vor Schulklassen über ihr Schicksal.
Edda Schönherz wurde mit Beginn des Farbfernsehens in Ostdeutschland im Oktober
1969 als Fernsehansagerin DDR-weit bekannt. Sie gehörte keiner Partei an und
stand den Verhältnissen in der DDR kritisch gegenüber. Während eines
Urlaubsaufenthaltes in Budapest erkundigte sie sich im August 1974 in den
Botschaften der Bundesrepublik und der Vereinigten Staaten nach einer
Möglichkeit, die DDR zu verlassen. Da die Botschaften observiert wurden, wurde
sie einige Tage später in Ungarn festgenommen. Im September 1974 wurde sie zur
"Klärung eines Sachverhalts" in die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums
für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Lichtenberg abgeholt und drei Tage später
von dort nach Berlin-Hohenschönhausen verbracht. Im Dezember verurteilte man sie
wegen "staatsfeindlicher Verbindungsaufnahme" und "Vorbereitung eines
ungesetzlichen Grenzübertritts in besonders schweren Fall" zu drei Jahren
Zuchthaus. Sie kam in das berüchtigte Frauenzuchthaus Hoheneck in
Stollberg/Erzgebirge.
Im Gespräch zwischen Edda Schönherz und dem Abgeordneten Günter Baumann wurden
die weitere Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Fortentwicklung der
Gedenkstättenkultur in Hohenschönhausen und Hoheneck diskutiert.
MdB Baumann, Edda Schönherz (Bild: Büro Baumann)