Pressemitteilung
Günter Baumann
Mitglied des Deutschen Bundestages
Berlin, 31.03.2006
Günter Baumann
(CDU) gegen neue Vogelschutzgebiete
"Wir brauchen keine weiteren Hemmnisse für Wirtschaft und
Infrastruktur"
Am 31.03.2006 lief die Frist für Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern,
Kommunen und anderen Trägern öffentlicher Belange gegen die 77 geplanten
neuen Vogelschutzgebiete, die höchstwahrscheinlich vom BUND erarbeitet
wurden, ab. Der Bundestagsabgeordnete Günter Baumann (CDU) kritisierte:
"diese schon sehr kurze Frist wurde kaum publik gemacht, somit wussten viele
Betroffene überhaupt nichts davon. Ich fordere eine Verlängerung der
Auslegungsfristen und damit intensivere Beratung mit Betroffenen!"
Der Hintergrund für diese Neuausweisungen ist die Norm für FFH-Gebiete der
Europäischen Kommission, die im Jahr 1992 aufgestellt worden war. In Sachsen
stehen bereits 87.000 Hektar Fläche unter Schutz. Mit dem Konzept des
sächsischen Umweltministeriums sollen nunmehr 250.000 Hektar Fläche, dies
sind mehr als 13% der Gesamtfläche des Freistaates, zu FFH-Gebieten erklärt
werden.
Jedoch, aufgrund der gegenwärtigen Situation im Hinblick auf die hohe
Arbeitslosigkeit und der Probleme in den Grenzregionen sind diese
Unterschutzstellungen ein falsches Signal für Wirtschaft, Infrastruktur und
Investitionen in Sachsen. Durch die große Anzahl von neuen Schutzgebieten
wird es unweigerlich zu Behinderungen oder gar zum Abbruch von geplanten
Maßnahmen kommen. Darauf hat Baumann auch den sächsischen
Ministerpräsidenten am 27. März 2006 aufmerksam gemacht und gebeten, in
einem Einspruch bei der EU eine generelle Verhinderung oder zumindest einen
Aufschub der Unterschutzstellung von neuen Gebieten zu erwirken.
Günter Baumann: "Ich bin überzeugt, dass in der Erzgebirgsregion
Infrastrukturprojekte von kommunalen Politikern immer sorgsam in Abwägung
mit den Interessen der Umweltverbände erarbeitet wurden. Bürgermeister sind
keine Umweltzerstörer. Aber im Mittelpunkt ihrer Arbeit muss die Schaffung
und der Erhalt von Arbeitsplätzen und damit unweigerlich Projekte der
Infrastruktur stehen." Für Baumann ist die EU-Richtlinie von 1992 unter den
veränderten Bedingungen speziell in den neuen Bundesländern in Frage zu
stellen.
In den letzten Jahren ist nachweislich eine große Anzahl von
Infrastrukturprojekten durch Richtlinien der verschiedenen
Unterschutzstellungen, die bereits existieren, verhindert oder zeitlich
verschoben worden. Günter Baumann weist besonders auf die nachträglich in
den Bundesverkehrswegeplan aufgenommene Planungsgenehmigung für die
wichtigen Straßenbauprojekte B93 zwischen Zwickau und Karlsbad und B101 als
Ortsumgehung für Annaberg-Buchholz hin. "Hier hatten Politiker und
Wirtschaftsvertreter gemeinsam 2004 in Berlin dafür gekämpft und Erfolg
gehabt. Bei der Ausweisung des Vogelschutzgebietes um Eibenstock, Wildental
und Carlsfeld und die Mittelgebirgslandschaft östlich von Annaberg können
wir uns von diesen beiden wichtigen Projekten für die Region wieder
verabschieden."
Aus diesem Grunde war Günter Baumann mit anderen sächsischen
Bundestagabgeordneten der CDU Ende Februar in Brüssel um mit Vertretern der
Europäischen Kommission und dem österreichischen Gesandten (Österreich hat
zurzeit den Vorsitz in der EU-Ratspräsidentschaft) Möglichkeiten zu
erörtern, wie man auf die Ausweisung von Vogelschutzgebieten bzw. deren
Nichtausweisung Einfluss nehmen kann.
Der Politiker: "Umweltschutz und Naturschutz kann nur im Einklang mit den
Belangen der Menschen in den jeweiligen Regionen sinnvoll abgestimmt
erfolgen. Priorität muss immer noch die Schaffung von Arbeitsplätzen und
damit vernünftige Verkehrsanbindungen für die Menschen in der Region sein."
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