Pressemitteilung
Günter Baumann
Mitglied des Deutschen Bundestages
Annaberg-Buchholz, 06.08.2003
Hartz IV ist gegen die Menschen der neuen Bundesländer
gerichtet
MdB Baumann: Ich habe Hartz IV im Bundestag nicht
zugestimmt
Der
Bundestagsabgeordnete Günter Baumann (CDU) hat dem Kompromiss des
Vermittlungsausschusses zur Zusammenlegung von Arbeitlosen- und Sozialhilfe im
Deutschen Bundestag nicht zugestimmt.
Seine Entscheidung begründet Baumann mit „erheblichen Belastungen für die
Finanzkraft der erzgebirgischen Kommunen“ und „mangelnden Perspektiven für
Langzeitarbeitslose“.
„In der Theorie“ sei das sogenannte Hartz IV-Gesetz für wirtschaftlich gesunde
Regionen in den alten Bundesländern mit ca. 5 % Arbeitslosigkeit zwar richtig,
jedoch geht seine Umsetzung an der Lebenswirklichkeit in den neuen Ländern
völlig vorbei. „Die ohnehin finanziell stark belasteten Kommunen in den neuen
Bundesländern werden durch die Zuständigkeit für Wohn- und Heizkosten aller ALG
II-Empfänger weiter belastet, sodass Spielräume für Investitionen fast nicht
mehr gegeben sind. Gleichzeitig werden die Einschnitte bei den
Langzeitarbeitslosen nicht durch eine verbesserte Förderung und Vermittlung
kompensiert. Wahrscheinlich scheint der jetzigen Bundesregierung nicht bekannt
zu sein, dass die betroffenen Menschen, gerade hier bei uns im Erzgebirge, hoch
motiviert und gut ausgebildet sind und arbeiten wollen, aber durch die völlig
verfehlte Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik zuwenig Arbeitsplätze vorhanden
sind.
Für Günter Baumann sind auch die Anrechnungskriterien absolut überzogen und
gerade Menschen, die nach Anraten der Regierung private Altersvorsorge betrieben
haben, werden dafür bestraft. Auch die praktische Vorbereitung und Durchführung
mit 16seitigen bürokratischen Erfassungsbogen und der geplanten ersten
Auszahlung Anfang Februar 2005 ist eine einzige Zumutung. Nach Ansicht von
Baumann muss diese Form der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe für
unsere Region gestoppt werden. Es hilft weder dem betroffenen Bürger noch
entstehen Arbeitsplätze, im Gegenteil, durch den eintretenden Kaufkraftverlust
werden weitere Arbeitsplätze gefährdet. Das Ausbluten der Region und der Wegzug
insbesondere junger Leute werden dadurch nicht aufgehalten.