Pressemitteilung
Günter Baumann
Mitglied des Deutschen Bundestages
Annaberg-Buchholz, 02.04.2013
MdB Günter Baumann besucht Jugendstrafvollzugsanstalt
Seit vielen Jahren informiert sich der
Bundestagsabgeordnete Günter Baumann in seiner Funktion als Mitglied des
Innenausschusses auch über die Bedingungen in den sächsischen Haftanstalten und
über die Probleme der Strafvollzugsbediensteten. In der Vergangenheit besuchte
er die Haftanstalten Waldheim, Plauen, Dresden und Chemnitz.
Am 2. April besuchte Günter Baumann die Jugendstrafvollzugsanstalt
Regis-Breitingen. Diese Haftanstalt wurde als Neubau 2008 in Betrieb genommen
und hat 350 Haftplätze für Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahre. Zurzeit ist die
Anstalt mit 280 Personen belegt, die zu etwa 90 % eine Schule oder Ausbildung in
der Einrichtung besuchen. Die Jugendlichen kommen überwiegend aus sozial
schwierigen Verhältnissen und die Strafen liegen zwischen 6 Monaten und 10
Jahren Haft.
In einem sehr offenen Gespräch informierte die Anstaltsleiterin, Frau Anja
Butenschön, der Vorsitzende des sächsischen Landesverbandes der
Strafvollzugsbediensteten, Rene Selle, und sein Stellvertreter, Renato Lüpke,
den Bundespolitiker über die aktuelle Situation in der Anstalt und die
bestehenden Schwierigkeiten des Personals.
Die Bedingungen der Strafvollzugsbediensteten haben sich in den letzten Jahren
verkompliziert, da zum einen Personal abgebaut wird, dass heißt bei Abgang
werden Stellen nicht mehr besetzt, und zum anderen kommen ständig neue
sozialpädagogische Aufgaben auf das Personal hinzu. Gleichzeitig werden die
Probleme mit den Gefangenen durch immer niedrigere Hemmschwellen angespannter.
Eine alarmierende Folge der Belastungen ist die Verdopplung des Krankenstandes
beim Personal in den letzten 10 Jahren.
Bei einem Rundgang durch die Anstalt konnte der Politiker sich von den guten
Bedingungen der schulischen und beruflichen Ausbildung überzeugen.
Das Fazit von Günter Baumann nach diesem Vor-Ort-Termin: „Wir müssen den Beruf
des Strafvollzugsbediensteten attraktiver machen, mehr Frauen und Männer für
diese Arbeit gewinnen und den gegenwärtigen Personalabbau unverzüglich stoppen.
Hier wird eine wichtige Aufgabe für unsere Gesellschaft geleistet und wenn diese
erfolgreich sein soll, dann kostet dies zum einen Geld und zum anderen eine
bessere moralische Anerkennung dieser psychisch und sozial schwierigen Arbeit.“
Während der Beratungen in der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen:
Renato Lüpke, Günter Baumann, Anja Butenschön, Rene Selle (v.l.n.r.)