Pressemitteilung
Günter Baumann
Mitglied des Deutschen Bundestages
Berlin, 17.05.2017
Von Insolvenzrecht bis Eltern-TÜV
Günter Baumann, MdB und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Petitionen der
CDU/CSU-Bundestagfraktion, sprach anlässlich der Übergabe des Jahresberichts des
Petitionsausschusses für das Jahr 2016 im Plenum des Deutschen Bundestages.
Mehr als 11.000 Petitionen gingen im Jahr 2016 beim Petitionsausschuss des
Deutschen Bundestages ein. Die Anliegen sind so vielfältig wie das Leben selbst.
Sie reichen von sozialen Themen wie Rente und Arbeitslosenhilfe über Lärmschutz,
Ausbau von Verkehrswegen bis zu Themen der inneren Sicherheit. Reichlich 40
Prozent konnten positiv für die Petenten erledigt werden.
Auch aus dem Wahlkreis "Erzgebirge I" hat sich eine Reihe von Petenten an den
Ausschuss gewandt. Bis dato gingen 160 Eingaben der Bürgerinnen und Bürger aus
dem Erzgebirge ein. Hauptthemen waren hierbei Rentenfälle,
Versicherungsangelegenheiten, Verkehrsanbindungen sowie gesundheitliche
Versorgung und Arzttermine.
Einen großen Erfolg konnte die Kreishandwerkerschaft aus dem Erzgebirge für sich
verbuchen. Die Petition zum Insolvenzrecht war Anstoß für eine Gesetzesänderung
bei der sogenannten Vorsatzanfechtung. Zahlungen im Rahmen von
Austauschgeschäften sind statt zehn Jahre nur noch 4 Jahre rückwirkend
anfechtbar.
Günter Baumann, CDU: "Oftmals braucht man bei Petitionsverfahren einen langen
Atem. Der Kompromiss zur Insolvenzordnung kam verhältnismäßig zeitnah. In den
letzten Tagen konnte ich eine Petition aus Lößnitz, die den Ausschuss im Jahr
2006 erreichte, erfolgreich abschließen. Nach beharrlichen Verhandlungen, die
über 11 Jahre andauerten, habe ich jetzt erreicht, dass die Rückübertragung
einer Firma mit der Nachfolgebehörde der Treuhand nun endlich mit einem
Vergleich positiv für den Petenten geklärt werden konnte."
Es gibt jedoch auch unter den eingegangenen Petitionen, die ein oder andere
kuriose Idee. Beispielsweise wollte ein Petent das Tragen von Jogginghosen in
der Öffentlichkeit verbieten, da er zum einen "der Verrohung der Geschmäcker
durch den Missgriff in die Kleiderkiste entgegenwirken" wolle und zum anderen
würden "Erkrankungen und/oder Blasenentzündungen vornehmlich zur kalten
Jahreszeit hinsichtlich des zu dünnen Beinkleides" zunehmen. "Dieser Petition
konnten wir nicht stattgeben." so Baumann.
Einen ernsthaften Hintergrund hatte sicherlich die Eingabe eines Petenten, der
einen "Eltern-TÜV" forderte, um das Kindeswohl zu garantieren. Dafür sollten
Eltern alle zwei Jahre auf ihre Erziehungsfähigkeit geprüft werden. Darüber
hinaus sollte jedoch den Kindern ein Mikrochip eingepflanzt werden, um den
Aufenthaltsort immer bestimmen zu können. Auch dieser Petition konnte der
Ausschuss nicht abhelfen.
Günter Baumann: "Ich möchte jedem, der Rat oder Hilfe sucht, raten, dieses
demokratische Mittel der Petition zu nutzen. Die hohe Erfolgsquote spricht für
die gute Arbeit des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages. Bitte wenden
Sie sich an das Original! Private Onlineplattformen können keine Lösungen
bieten, sie sammeln lediglich Unterschriften. Diese sind für mich ganz klar
Mogelpackungen!"