Pressemitteilung
Günter Baumann
Mitglied des Deutschen Bundestages
Berlin, 19.03.2015
MdB Günter Baumann (CDU) zu Gesprächen beim Bundespolizeipräsidenten
Aufgrund der aktuellen Lage auf dem Gebiet der Sicherheit in unserem Land
besuchte der Bundestagsabgeordnete Günter Baumann, der Mitglied im
Innenausschuss des Deutschen Bundestages ist, das Präsidium der Bundespolizei in
Potsdam und führte ein Gespräch mit dem Bundespolizeipräsidenten Dr. Dieter
Romann.
Ziel des Gespräches war es anhand einer Analyse der gegenwärtigen
Gefahrensituation in Deutschland und der zunehmenden und oft gefährlichen
Einsätze der Bundespolizei über neue Strategien nachzudenken.
In der letzten Zeit haben sich die Einsätze der Bundespolizei auf den
verschiedenen Gebieten nicht nur enorm erhöht, sondern das Aufgabenspektrum der
Bundespolizei wurde seit Jahren konstant erweitert. Hierzu gehören die
Bekämpfung der illegalen Einreisen und der Organisierten Kriminalität
insbesondere im Grenzbereich sowie Einsätze zur Sicherung von Demonstrationen
und Fußballspielen. Hier sind die Bilder von der Einweihung des neuen
EZB-Gebäudes in Frankfurt und die maßlose sowie brutale Gewaltanwendung
gegenüber den Polizeikräften nur allzu gegenwärtig. Auch im Bereich Fußball
nimmt die Gewaltbereitschaft der Hooligans seit Jahren konstant zu und gipfelte
erst dieser Tage in neuen extremen Ausprägungen. Opfer der Gewalt sind in erster
Linie nicht mehr die gegnerischen Fans. Es wird gezielt auf Polizeibeamte
losgegangen. Dies zeigen zum Beispiel die Ereignisse in Berlin. Während des 3.
Ligaspiels zweier Berliner Mannschaften verletzten die gewaltbereiten Chaoten
112 Beamte. Dies sind Dimensionen wie bei den Randalen zur letzten 1. Mai
Demonstration in Berlin.
Darüber hinaus übernimmt die Bundespolizei zunehmend Aufgaben im Ausland, ob den
Schutz der Botschaften in Krisengebieten oder die Ausbildung ausländischer
Polizeikräfte.
Außerdem ist nicht außer Acht zu lassen, dass mit jeder Erweiterung eines
Flughafens, wie derzeit in Frankfurt, auch zusätzliche Bundespolizeibeamte für
die entsprechenden Sicherheitskontrollen benötigt werden.
Die Terroranschläge in den letzten Wochen in Paris, Kopenhagen und ganz aktuell
in Tunis zeigen, dass auch in Deutschland zusätzliche Maßnahmen und zusätzliche
Polizeikapazitäten benötigt werden. Es gibt derzeit zwar keine konkrete Gefahr,
jedoch ist und bleibt die abstrakte Gefahr einen Anschlages auch für Deutschland
hoch.
Es ist die Aufgabe des Staates seine Bürgerinnen und Bürger mit all seinen
Möglichkeiten zu schützen. Darüber hinaus ist der Staat als Dienstherr aber
genauso verpflichtet seine Polizeibeamten, die sich täglich für die Sicherheit
Deutschlands engagieren und sich schwierigen Aufgaben stellen, zu schützen.
Hierfür kann auch eine kurzfristige Umverteilung von Bundespolizeikräften je
nach Gefahrenlage immer nur eine befristete Lösung im Einzelfall sein.
Bundespolizeipräsident Dr. Dieter Romann und MdB Günter Baumann waren sich
einig, dass umgehend an weiterführenden Konzepten für unsere gemeinsame
Sicherheit sowie für eine personelle und finanzielle adäquate Ausstattung der
Bundespolizei gearbeitet werden muss.
Bundespolizeipräsident Dr. Dieter Romann (links) im Gespräch mit
Günter Baumann, Mitglied des Deutschen Bundestags (Quelle: Bundespolizei)