Pressemitteilung
Günter Baumann
Mitglied des Deutschen Bundestages
Berlin, 06.03.2008
Linke missbrauchen Petitionsrecht
Zur Großen Anfrage der Linkspartei „Förderung der demokratischen Teilhabe und Stärkung des Petitionsrechts“ Drs. 16/6785 erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Petitionen der CDU/CSU Fraktion Günter Baumann:
Das Petitionsrecht hat sich in Deutschland
bewährt. Heute wenden sich jedes Jahr insgesamt ca. 500.000 Bürgerinnen und
Bürger mit Bitten, Wünschen und Anregungen in Form von Einzel-, Massen-,
Sammelpetitionen und öffentlichen Eingaben an den Petitionsausschuss. Im Jahr
2007 führte dies zu ca. 17.000 Vorgängen. Mit ihrer Großen Anfrage versucht die
LINKE das Petitionsrecht zu instrumentalisieren, um ein anderes politisches
System zu schaffen. Diesem Versuch haben wir in der heutigen Debatte eine klare
Absage erteilt.
Mit dem originär parlamentarischen Thema des Petitionsrechts hat sich die
Fraktion die LINKE mit der 108 Fragen umfassenden Großen Anfrage an die
Bundesregierung gewandt. Damit beweist sie erneut, dass sie sich in ihrem
Staatsverständnis noch immer im vordemokratischen Raum bewegt.
Es ist unerträglich, wenn sich die Linkspartei im Petitionsausschuss
heuchlerisch mit höchsten Voten für die Opfer des SED-Regimes einsetzt. Dies
jedoch nur aus populistischen Beweggründen. Der Linkspartei fehlt wie so oft der
Mut ihrer DDR- Vergangenheit ins Gesicht zu sehen.
Die LINKE hat außerdem erst unlängst versucht, aus rein parteipolitischen
Gründen das Petitionsverfahren zu missbrauchen. Mit Unterschriftenlisten auf
Briefbögen der Linkspartei sowie der Anwesenheit von Parteifotografen haben sie
herausgefordert, dass es vorerst keine öffentlichen Übergaben mit Beteiligung
aller Fraktionen mehr geben wird. Das ist bedauerlich und ganz sicher nicht im
Interesse der Petenten.
Der Petitionsausschuss ist im Übrigen im Gegensatz zur Ansicht der LINKEN gerade
kein Fachausschuss und eröffnet über Umwege auch kein Gesetzesinitiativrecht. Er
hat vielmehr die ureigene Aufgabe, sich den Sorgen und Nöten der Bürgerinnen und
Bürger in konkreten Einzelfällen zu widmen. Dies geschieht zu jeder Zeit mit der
gebotenen Sorgfalt, hohem Arbeitseinsatz und engagierter inhaltlicher
Auseinandersetzung der Bundestagsabgeordneten.
Mit ihrer Anfrage hat die LINKE versucht einen falschen Eindruck von der Arbeit
des Petitionsausschusses zu erwecken. Der Petitionsausschuss ist ein Beweis für
die Bürgernähe des Parlaments und eine hohe Bürgerbeteiligung an unserer
Demokratie. Dies zeigt nicht zuletzt, dass der Modellversuch der öffentlichen
Petitionen nun in den Regelbetrieb überführt wird.
Das Petitionsrecht ist Teil unserer lebendigen Demokratie, es funktioniert, wird
angenommen und eine parteipolitische Veränderung durch die Linkspartei werden
wir nicht zulassen.
„Die Bürgerinnen und Bürger können sich auf die Kontinuität der CDU/CSU-Fraktion
verlassen, dass ihre Bitten und Beschwerden gewissenhaft und umfassend geprüft
werden“, so Baumann abschließend.