Pressemitteilung
Günter Baumann
Mitglied des Deutschen Bundestages
Schneeberg, 07.12.2004
Staatssekretär Wagner vom Bundeswehrstandort Schneeberg
beeindruckt
MdB Günter Baumann und Dr. Michael Luther hatten eingeladen
Der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Hans Georg
Wagner, hat heute (7. 12. 2004) das Gebirgsjägerbataillon 571 in Schneeberg
besucht. Der Bundeswehrstandort soll im Rahmen der zukünftigen Neuausrichtung
der Bundeswehr aufgeben werden. Mehr als 1.400 Dienstposten sind hiervon
betroffen. Der Standort ist neben dem in Leipzig der größte in Sachsen. Nach der
Entscheidung des Verteidigungsministers kommen auf 1.000 Einwohner in Sachsen
nur noch 1,1 Dienstposten (insgesamt 9.200 Dienstellen); der Bundesdurchschnitt
liegt bei 3,52 pro Tausend Einwohner.
Der Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons, Oberstleutnant Uwe Mlink, erläuterte
Staatssekretär Wagner sowie den übrigen Gästen die Aufgaben des Bataillons. Im
Mittelpunkt standen die Vorbereitung und Bereitstellung der Soldaten für den
Einsatz in Krisengebieten (z.B. Enduring Freedom). In Schneeberg sind seit Mitte
der 90er Jahre die Weichen für den Aufbau einer neuen militärischen Struktur -
von einer reinen Verteidigungsarmee hin zu international operierenden
Streitkräften - gestellt worden. "Wir konnten feststellen, dass sich der
Staatssekretär sehr beeindruckt von den besonderen Fähigkeiten des
Gebirgsjägerbataillons zeigte", so die Abgeordneten.
Die sächsische Landesgruppe hat Staatssekretär Wagner im Rahmen der
parlamentarischen Fragestunde am 10. November 2004 nach Schneeberg eingeladen.
An dem heutigen Vor-Ort-Termin nahmen stellvertretend für die Landesgruppe Dr.
Michael Luther sowie Günter Baumann - in dessen Wahlkreis der Standort liegt -
teil.
"Wir halten eine Umstrukturierung der Bundeswehr angesichts der Neuausrichtung
der Streitkräfte für unausweichlich. Dennoch geben wir zu bedenken, dass
insbesondere komplette Standortschließungen einer besonderen Begründung bedürfen
und auch für die betroffenen Soldaten und die einheimische Bevölkerung
nachvollziehbar sein müssen. Das Gebirgsjägerbataillon in Schneeberg kann eine
enge Verbundenheit mit der Bevölkerung vorweisen. Diese ist seit der
Hochwasserkatastrophe im Jahr 2002 noch mehr gewachsen und wäre durch eine
komplette Schließung dahin", so die Landesgruppe.
"Und die Menschen in der Region müssen das Gefühl haben, dass Entscheidungen
gerecht sind. Nur noch 1,1 Dienstposten je 1000 Einwohner ist nicht gerecht.
Diese niedrige Präsens gefährdet für die Zukunft eine ausreichende Rekrutierung
von qualifizierten Zeitsoldaten. Nicht zuletzt zweifeln wir an, dass weder aus
militärischen noch betriebswirtschaftlichen Gründen Schneeberg im Ranking so
schlecht abschneiden soll“ so die Abgeordneten.
„Wir haben jedoch bemerkt, dass PSt. Wagner unter dem Eindruck dieses Besuchs
sehr nachdenklich seine Rückreise nach Berlin angetreten hat", so die
Landesgruppe.
MdB Günter Baumann und MdB Dr. Michael Luther bei den Soldaten
Während der Ausbildung