Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


 

20 Jahre Deutsche Einheit

Im Plenum fand eine Debatte zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit statt, in der das gemeinsam Erreichte, aber vor allem der Mut der Ostdeutschen in der Wendezeit und bei der Neugestaltung gewürdigt wurde. Der Prozess des Zusammenwachsens schreitet voran, insbesondere die Jugendlichen, die nach der Wiedervereinigung geboren wurden, denken nicht mehr in den Kategorien Ost und West. Nichts desto trotz bleibt die Aufarbeitung der DDR-Geschichte, gerade im Hinblick auf die alarmierenden Ergebnisse der Schroeder-Studie, wonach mehr als 50% der Jugendlichen die DDR für keine Diktatur halten und das Jahr des Mauerbaus nicht kennen, ein wichtiges Ziel. Deshalb nahm ich an einem Fachgespräch teil, indem erreicht wurde, dass 600.000 Euro für die Errichtung eines Zeitzeugenbüros und einer Jugend- und Begegnungsstätte für die Stärkung der Aufarbeitung des SED-Unrechtsregimes bereit gestellt werden.

In 1. Lesung wurde das Energiekonzept der Regierung, das eine bis in das Jahr 2050 reichende energiepolitische Gesamtstrategie zur Sicherstellung einer zuverlässigen, wirtschaftlichen und umweltverträglichen Energieversorgung darstellt, beraten. Mit dem Konzept sollen die Treibhausgase bis 2020 um 40% und bis 2050 um 80-95% gemindert werden. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung wird bis 2020 auf 35% und bis 2050 auf 80% steigen. Deutschland verfügt gegenwärtig über die sichersten Kernkraftwerke weltweit. Momentan deckt Deutschland seines Strombedarf mit ca. 29% aus Kernkraft. Damit hier keine Bedarfslücke entsteht, wird die Laufzeit der Kernkraftwerke als Brückentechnologie verlängert. Bei dem ursprünglich geplanten Ausstieg aus der Kernenergie müsste diese Lücke von Stromimporten anderer Länder gedeckt werden, wo dieser wesentlich unsicherer und weitaus weniger umweltverträglich produziert wird. Das Konzept legt darüber hinaus entscheidende Schritte des Ausbaus der Energienetze und Speichermöglichkeiten für erneuerbare Energien fest.

Am Montag nahm ich als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Petitionen der CDU/CSU-Fraktion an der Tagung der Vorsitzenden der Petitionsausschüsse von Bund und Länder in Schwerin teil. Hier konnte ich in meiner Rede die Erfolgsbilanz der öffentlichen Petitionen vorstellen. Seit 2005 ist es möglich, Petitionen per E-Mail einzureichen und als öffentliche Petition einzustufen. Öffentliche Petitionen können alle im Internet auf der Seite des Petitionsausschusses mitzeichnen und Meinungen dazu äußern. Bei allgemeinem Interesse und einem Quorum von mehr als 50.000 Mitzeichnungen werden die Petitionen im Ausschuss öffentlich behandelt. In den letzten 2 Jahren gab es rund 1300 öffentliche Petitionen und 1,6 Mio. haben diese mitunterzeichnet. Die Internetseite des Petitionsausschusses wird monatlich von durchschnittlich 5 Millionen Bürgern angeklickt. Dies ist mehr als die Seite des Deutschen Bundestages.

 

Berlin, am 01.10.2010

 


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