Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


In der Sitzungswoche vom 2. - 6. Juni 2008 diskutierte die sächsische Landesgruppe der CDU mit dem Generalsekretär der CDU Ronald Pofalla, dem Kanzleramtschef Thomas de Maizière und dem sächsischen Justizminister Geert Mackenroth über die aktuelle politische Lage. Darüber hinaus erörterten wir Themen wie z.B. die Weiterführung der Investitionszulage und der Kreditverkäufe. Ich sprach nach meiner Delegationsreise nach Polen und der Ukraine über die Sicherheitslage an der EU-Außengrenze.

Am Mittwoch ging es im Petitionsausschuss in einer Anhörung des Staatssekretärs des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Grossmann, um aktiven und passiven Lärmschutz an Autobahnen und die Möglichkeit von Bund und Ländern den oft berechtigten Anliegen der Bürgerinnen und Bürger stärker als bisher entgegen zu kommen.

Im Innenausschuss und in einer aktuellen Stunde im Plenum waren die kriminellen Machenschaften der Telekom - Beobachtung von Aufsichtsräten, Mitarbeitern und Journalisten und Aufzeichnung deren Telefonate - ein Thema. Die Abgeordneten der Großen Koalition sind sich einig, dass erst nach dem Abschluss der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft über die weiterführenden Maßnahmen beraten werden kann.

Unter einem Tagesordnungspunkt wurde im Plenum am Freitag über verschieden Gesetze zur Förderung von erneuerbaren Energien beraten. Hierbei stimmten in einer namentlichen Abstimmung die Abgeordneten mit großer Mehrheit für die Gesetzvorhaben. Die weitere und teilweise stärkere Förderung erneuerbarer Energien muss im Kompromiss zum Schutz unserer Umwelt, der in diesem Bereich entstandenen Arbeitsplätze, aber auch zu der damit verbundenen Erhöhung der Strompreise gesehen werden. Aus meiner Sicht ist eine Begrenzung der Förderung besonders bei Solar und Photovoltaik zum Schutz der Strompreise nicht ausreichend im Gesetz verankert. Dem generellen Anliegen des Erneuerbaren Energien Gesetz habe ich zugestimmt, jedoch in einer Erklärung zur Abstimmung auf meine Bedenken hingewiesen.

In einer namentlichen Abstimmung hatte eine große Mehrheit der Abgeordneten für die Fortsetzung des Kosovoeinsatzes der Bundeswehr gestimmt. Gegenstand der Beschlussfassung ist die unveränderte Verlängerung des Einsatzes auf Basis der VN-Resolution 1244. Insbesondere in der Phase nach der Unabhängigkeitserklärung bleibt die internationale Truppenpräsenz zur Aufrechterhaltung eines sicheren Umfelds dringend erforderlich. Ich konnte mich vor Ort mehrmals überzeugen, dass die deutschen Soldatinnen und Soldaten einen wesentlichen Anteil an der Stabilisierung der gesamten Region haben.

In 2./3. Lesung wurde die Änderung des Gemeindefinanzierungsreformgesetzes verabschiedet. Das Gemeindefinanzreformgesetz verpflichtete den Gesetzgeber, den derzeit geltenden vorläufigen Verteilungsschlüssel für den Gemeindeanteil am Aufkommen der Umsatzsteuer mit Wirkung ab dem Jahr 2009 auf einen endgültigen, fortschreibungsfähigen und bundeseinheitlichen Schlüssel umzustellen. Bei dem Gesetzentwurf handelte es sich um einen ausgereiften Kompromiss, der möglichst geringe Veränderungen zwischen den Bundesländern einerseits und dem ländlichen Raum bzw. den Großstädten andererseits anstrebt. Das Gesetz ist formal längst "überfällig" und seine Auswirkungen in der Summe eher gering.

Im Plenum stellte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble den Sportbericht, in dem es im Wesentlichen um die Sportförderung in der vergangenen Legislaturperiode geht, vor. In den Jahren 2002 bis 2005 hat die Sportförderung des Bundes insgesamt 920 Millionen Euro für den Sport zur Verfügung gestellt, davon entfielen allein 700 Millionen Euro auf die Förderung des Spitzensports. Darüber hinaus wurde aber auch die Förderung des Behindertensports in der Sportförderung kontinuierlich und zunehmend einbezogen.

In der Landesvertretung des Freistaates Sachsen in Berlin hat am Mittwochabend Frau Caritas Führer aus Annaberg-Buchholz aus ihrem Buch "Die Montagsangst" rezitiert und im Anschluss mit den Politikern zum Thema Pfarrerskinder in der DDR diskutiert.

 

Berlin, am 06.06.2008

 


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