Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


Liebe Leserinnen und Leser,

in 2./3. Lesung wurde in der Sitzungswoche vom 5.3.-9.3.07 durch namentliche Abstimmung das Rentenversicherungs-Altersgrenzenanpassungsgesetz, die so genannte Rente mit 67, verabschiedet. Diese schrittweise Anhebung des gesetzlichen Rentenalters wurde nötig, um die demografischen Belastungen fair auf alle Generationen zu verteilen, da sonst der Rentenbeitrag langfristig die Grenze von 22% des Einkommens deutlich überschreiten würde. Dies kann man den Beitragszahlern nicht zumuten. Die Anhebung wird in kleinen Schritten ab dem Jahr 2012 beginnen. In vollem Umfang werden von der Anhebung der Altersgrenze auf 67 Jahre die Jahrgänge 1964 und jünger betroffen sein. Jedoch für Versicherte, die mindestens 45 Pflichtbeitragsjahre haben, wird sich nichts ändern, diese Personen können auch weiterhin abschlagsfrei mit 65 in Rente gehen.

Mit einigen ostdeutschen Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion traf ich mich am Donnerstagabend mit dem Chef der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, und dem Konzernbevollmächtigten für Sachsen, Hans-Jürgen Lücking, im Bahntower am Potsdamer Platz in Berlin, um speziell die Schienenverkehrsproblematik in den neuen Bundesländern zu beleuchten. Im Besonderen baten die sächsischen Abgeordneten um das Treffen aufgrund massiver Probleme auf verschiedenen Bahnstrecken in Sachsen und dem teilweisen Rückzug der Deutschen Bahn aus der Fläche des Bahnnetzes. Da leider nicht alle Fragen der Abgeordneten geklärt werden konnten, wurde ein weiteres Treffen vereinbart.

Anlässlich des Weltfrauentages wurden am Donnerstag im Plenum einige gleichstellungspolitische Themen behandelt. Mit dem Antrag der CDU/CSU- und SPD- Fraktion Chancen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt stärken wurde über das Erreichte hinsichtlich der Gleichstellung gesprochen sowie über die noch immer währenden Defizite, die u. a. in den Bereichen Fortbildung, beruflicher Wiedereinstieg und Kinderbetreuung feststellbar sind, diskutiert. Denn nach wie vor gilt: je höher die Leitungsebene in Unternehmen, desto niedriger der Frauenanteil. Darüber hinaus konnte das Frauenministerium ein Jubiläum begehen, denn vor 20 Jahren wurde erstmals ein Bundesfrauenministerium eingerichtet durch das die Belange von Frauen aktiv in die Bundespolitik eingeflossen sind und seitdem die Gleichberechtigungspolitik konsequent verfolgt wurde.

Ich habe am Freitag in einer namentlichen Abstimmung im Plenum dem Einsatz der deutschen Tornado-Flugzeuge in Afghanistan zugestimmt. Die von der NATO angeforderten Flugzeuge zur Luftüberwachung dienen sowohl dem Schutz der stationierten ISAF-Soldaten als auch der afghanischen Bevölkerung und den zahlreichen ehrenamtlichen zivilen Entwicklungshelferinnen und –helfern, die in Afghanistan bedeutende Aufbauarbeit leisten.

In der Klausurtagung der Arbeitgruppe Petitionen der CDU/CSU-Fraktion, der ich als Obmann vorstehe, konnten wir gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, über die gegenwärtige Arbeit des Petitionsausschusses und insbesondere über die Probleme, die an uns in Form von Petitionen besonders aus den Neuen Bundesländern herangetragen werden, beraten.

Gegenwärtig läuft in Deutschland die Diskussion auf dem Gebiet der Einführung eines Mindest- oder Kombilohnes. Hierbei gehen die Meinungen auch in der Großen Koalition weit auseinander. Seit Jahren wird in Deutschland für einige wenige Bereiche, wie z.B. in der Baubranche, durch das Arbeitnehmerentsendegesetz ein Mindestlohn festgelegt, um unlauteren Wettbewerb auch aus Billiglohnländern zu unterbinden. In 2./3. Lesung wurde das 1. Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer-Entsendegesetz verabschiedet, dass eine Ausdehnung auf die ebenfalls lohnkostenintensive Branche des Gebäudereinigerhandwerks vorsieht.

 

Berlin, am 09.03.2007


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