Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


Liebe Leserinnen und Leser,

nach der sitzungsfreien Zeit in Berlin begann für mich diese Sitzungswoche bereits am Sonntagnachmittag, den 9.9.07, mit einer Sitzung des Vorstandes der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Hierbei referierte Prof. Dr. Renate Köcher vom Institut für Demoskopie Allensbach zum Thema politische Lage in Deutschland. Weiterhin beschäftigte sich dieses Gremium mit der Finanzpolitik des Bundes, der Terrorismusbekämpfung, dem Gedenkstättenkonzept für Berlin und mit weiteren Überlegungen zur Bahnreform.

Die Haushaltsdebatte für den Etatentwurf für das Jahr 2008 war das zentrale Thema des Plenums des Deutschen Bundestages. Mit dem Entwurf für das Haushaltsgesetz 2008 setzt die Große Koalition ihren Weg der Konsolidierung konsequent fort. Es werden Ausgaben in Höhen von 283,2 Mrd. € vorgesehen. Das sind 12,7 Mrd. € mehr als in diesem Jahr. Die Neuinvestitionen bleiben ungefähr auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr bei 24,3 Mrd. €. Darüber hinaus wird die Neuverschuldung um 6,7 Mrd. € auf 12,9 Mrd. € sinken. Dies ist der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung! Das Ziel der CDU/CSU- Bundestagsfraktion ist es, bis spätestens 2011 die Neuverschuldung auf Null zu senken. Den größten Einzeletat erhält weitestgehend unverändert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit 124,4 Mrd. €. Stark erhöht werden soll der Etat für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von bisher 5,25 Mrd. € auf 6,19 Mrd. €. In den nächsten Wochen werden nun die Einzelhaushaltspläne von dem jeweiligen Fachausschüssen diskutiert. Anschließend soll der Haushalt 2008 voraussichtlich in der Sitzungswoche vom 26.- 30. November 2007 verabschiedet werden.

Im Laufe der Woche stellte die Bundeskanzlerin den Gesamthaushalt und die Bundesminister ihre Haushaltseinzelpläne in Grundsatzreden vor. Den Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen wurde die Möglichkeit zu ersten Statements eingeräumt. Als Fazit konnte festgestellt werden, dass die Wirtschaft so stark wächst wie seit sechs Jahren nicht mehr und dass die Zahl der Beschäftigten mit 39,7 Millionen den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht hat. Außerdem ist seit Regierungsantritt die Zahl der Arbeitslosen um mehr als 1 Million gesunken.

Am Donnerstag fand am Rande des Plenums eine außerordentliche und vertrauliche Sitzung des Innenausschusses zur Sicherheitslage Deutschlands bezüglich der Verhaftung von drei Terroristen in der vergangenen Woche statt. Der Präsident des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, und Staatssekretär des Inneren, Dr. August Hanning, gaben ausführliche Berichte über den konkreten Fall und erläuterten, dass aus ihrer Sicht Handlungsbedarf für die Politik besteht. Außerdem musste man feststellen, dass nach der Verhaftung der drei Terroristen die Gefährdung für Deutschland leider nicht beseitigt ist, denn mehrere Terrorverdächtige, die in Pakistan ausgebildet wurden, befinden sich in Deutschland und jene haben ein hohes Hassmotiv gegen unser freiheitliches Leben. Eine Schwachstellenanalyse hat gezeigt, dass unsere Sicherheitskräfte mit weiteren technischen Kompetenzen ausgestattet werden müssen, damit sie effektiv und erfolgreich arbeiten können. Dazu gehört im Zeitalter von Internet und E-Mail auch das Instrument der Online-Fahndung. Hinzuzufügen ist, dass dieser Fahndungserfolg nur möglich wurde durch die hervorragende Zusammenarbeit mit den amerikanischen Sicherheitsbehörden.

Am Donnerstagabend waren die CDU-Abgeordneten bei der Bundeskanzlerin im Kanzleramt eingeladen und hatten die Möglichkeit, im Beisein des Chef's des Kanzleramtes, Thomas de Maizière, und des Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder, spezielle „Ostthemen“ zu diskutieren. Es ging u.a. um Punkte wie Arbeitsmarkt, Demografie und Verkehrsinfrastruktur. Ich hatte die Gelegenheit, Themen von Bürgerinnen und Bürgern aus den Neuen Bundesländern, die sich besonders im Petitionsausschuss widerspiegeln, darzustellen. Auch die beabsichtigte Schließung des Bundeswehrstandortes Schneeberg wurde von mir als nicht nachvollziehbar für die ansässige Bevölkerung thematisiert und eventuelle Möglichkeiten diese Entscheidung zu verändern wurden erörtert.
 

 

Berlin, am 14.09.2007


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