Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


Liebe Leserinnen und Leser,

im Plenum wurden diese Woche wichtige Gesetzesvorhaben in 1. Lesung beraten. Den Anfang machte der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur "steuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäftigung", der ein Gesamtvolumen von 25 Mrd. € beinhaltet. Danach können u. a. Kinderbetreuungskosten steuermindernd geltend gemacht werden, Unternehmen sollen entlastet werden und private Haushalte als Arbeitgeber gestärkt werden.

Ebenfalls in 1. Lesung befasste sich das Plenum mit dem von der Bundesregierung vorgelegten "Gesetz zur Eindämmung missbräuchlicher Steuergestaltungen". Damit sollen derzeit legale, aber unerwünschte Umgehungs- und Gestaltungsmöglichkeiten im Steuerrecht eingeschränkt und so ein Beitrag zur Stabilisierung der öffentlichen Finanzen geleistet und auch eine größere Steuergerechtigkeit erreicht werden. Weiterhin soll die Gewinnermittlung nach dem Einkommenssteuergesetz geändert werden. Eine weitere Änderung betrifft die Bewertung der privaten Nutzung von Dienstwagen. Darüber hinaus sollen Umsätze von öffentlichen Spielbanken nicht mehr steuerfrei sein.

Im Rahmen der Debatte zum Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit wiesen die Abgeordneten der Neuen Bundesländer in einem Entschließungsantrag auf besondere Schwerpunkte im Osten hin.

Die Angleichung des ALG II auf Westniveau soll voraussichtlich am 1.4.06 in Kraft treten. Eine weitere Änderung wird sein, dass künftig alle ALG II- Empfänger unter 25 Jahren 80 % des Regelsatzes beziehen, denn sie werden der elterlichen Bedarfsgemeinschaft zugerechnet. Im Falle eines Auszuges aus der elterlichen Wohnung haben sie nur Anspruch auf Leistungen für Unterhalt und Heizung, wenn der kommunale Träger dies vorher zugesichert hat. Stichtag für diese Maßnahme ist der 17.2.06. Bei beiden Gesetzesänderungen war ich Berichterstatter im Innenausschuss.

In einer gemeinsamen Sondersitzung des Innen- und Sportausschusses beschäftigten sich die Abgeordneten mit der Sicherheit zur Fußball-WM 2006. Der Bundesinnenminister, die Innenminister von NRW und Hessen und der Innensenator von Berlin gaben Berichte über den Vorbereitungsstand und beantworteten Fragen der Abgeordneten. Im Ergebnis stand fest, dass alles Erforderliche getan werde, um die Voraussetzungen für sichere Spiele unter dem Motto "Die Welt zur Gast bei Freunden" zu schaffen.

Im Petitionsausschuss standen u. a. mehrere Petitionen zur Diskussion, in denen Bürger durchaus berechtigte Verkehrsprojekte wie z.B. Ortsumgehungen forderten. Da diese Maßnahmen im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) zurzeit nicht mehr enthalten sind, wurden sie an die Bundesregierung überwiesen mit dem Hinweis die Projekte bei der nächsten Überarbeitung des BVWP mit einzubeziehen.

Am Dienstagabend war ich mit einigen anderen Arbeitsgruppenvorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion von der Bundeskanzlerin ins Kanzleramt eingeladen. Frau Dr. Merkel berichtete über aktuelle Vorhaben und in der anschließenden Diskussion wurde die veränderte Arbeit in der Großen Koalition aus Sicht der Arbeitsgruppen beraten.

 

Berlin, am 17.02.2006


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