Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet
Sitzungswoche vom 14.03. - 18.03.2016
Neuer Polizeivertrag mit Tschechien.
Gesetz zu dem Vertrag vom 28. April 2015 zwischen der Bundesrepublik Deutschland
und der Tschechischen Republik über die polizeiliche Zusammenarbeit und zur
Änderung des Vertrages vom 2. Februar 2000 zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und der Tschechischen Republik über die Ergänzung des Europäischen
Übereinkommens über die Rechtshilfe in Strafsachen vom 20. April 1959 und die
Erleichterung seiner Anwendung.
Mit der Zustimmung zum Abkommen in zweiter und dritter Lesung stärken wir die
grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Tschechien im
Polizei- und Zollbereich vor allem in grenznahen Gebieten. Der neue Vertrag
gestattet es Polizeibeamten bei gemeinsamen Einsätzen, Hoheitsrechte beiderseits
der Grenze auszuüben. Dies verbessert die Kriminalitätsbekämpfung und erhöht die
Sicherheit der Bevölkerung, etwa bei gemeinsamen Streifen oder polizeilichen
Maßnahmen in grenzüberschreitenden Zügen.
In meiner Rede im Plenum des Deutschen Bundestages führte ich aus, dass
Kriminalität nicht an nationalen Grenzen Halt macht. Die Bevölkerung in den
Grenzregionen ist in Anbetracht der Kriminalitätsentwicklung besorgt. Sie
verlangt zu Recht, dass der Staat konsequent handelt. Insbesondere der
besorgniserregenden Entwicklung im Bereich der Rauschgiftdelikte, wie dem
Missbrauch und Schmuggel von Crystal Meth, muss nur durch gemeinsames
verstärktes polizeiliches Handeln begegnet werden. Mit Unterzeichnung des
bilateralen Polizeiabkommens ist ein weiterer Baustein für den Schutz der
inneren Sicherheit geleistet worden.
So erreichen wir mehr Sicherheit für unsere Bürger - auf beiden Seiten der
Grenze.
Gespräch mit GEMA zu Antennenanlagen.
Zum wiederholten Mal fand am 17. März ein weiteres Gespräch zwischen der
Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Recht der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Frau MdB
Elisabeth Winkelmeier-Becker, dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Petitionen der
CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Günter Baumann, und Vertretern der GEMA statt. Der
Standpunkt der GEMA ist, dass das BGH-Urteil vom 17.09.2015 (Az. I ZR 228/14)
nicht 1:1 auf Antennengemeinschaften übertragen werden kann. Außerdem warte man
auf den Ausgang zwei anhängiger Gerichtsverfahren, die sich im Speziellen mit
Antennengemeinschaften beschäftigen. Konkret unterbreitete die GEMA im Gespräche
ein neues Angebot: Einzelne Antennengemeinschaften, die aufgrund der
Nachforderungen seitens der GEMA in eine existenzbedrohende Lage kommen, können
in einer Einzelfallprüfung einen Vergleich mit der GEMA schließen, der eine
Kostenreduzierung bzw. möglicherweise eine vollständige Aussetzung der
Rückzahlungsforderung vorsehen kann. Wichtig zu betonen ist, dass derzeit alle
offenen Forderungen der GEMA bis zu den Urteilssprüchen auf Eis liegen.
Jugendliche vor Radikalisierung bewahren.
In der Reihe „Expertengespräche zur inneren Sicherheit“ wurde über die Frage
„Was treibt junge Menschen in den Dschihad?“ u.a. mit dem Präsidenten des
Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, diskutiert. Von Islamisten
geht eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit in Deutschland aus- unabhängig
davon wo die Radikalisierung stattfindet. Der Verfassungsschutzpräsident legte
Zahlen für Deutschland vor: Danach halten sich derzeit rund 53.000 Islamisten in
Deutschland auf, davon 8.650 Salafisten, eine ultrakonservative Strömung
innerhalb des Islams. Auch Reisen nach Syrien nehmen kontinuierlich zu. Zur
Frage warum Jugendliche vom radikalen Islamismus angezogen werden, führten die
Fachexperten das Gefühl, gebraucht zu werden, an. Weitere Faktoren sind oftmals
ein schwieriges Elternhaus, eine labile Psyche, Mobbing oder Gewalterfahrungen.
Die salafistische Szene wisse emotionale Labilität als Einfallstor zu nutzen.
Oft werde auch an ein diffuses Gerechtigkeitsempfingen der Jugendlichen
appelliert. Als wichtigste Gegenmittel nannten alle Fachexperten
Präventionsarbeit und Bildung. Deutschland hat im europäischen Vergleich sehr
gute Konzepte zur Extremismusprävention.
Berlin, am 18.03.2016