Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


Liebe Leserinnen und Leser,

diese und die nächste Sitzungswoche stehen ganz im Zeichen der Anhörungen zur Föderalismusreform. Diese umfangreichen Reformen gehen einher mit der größten Änderung des Grundgesetztes seit 1949. Es sind mehrere dutzend Sachverständige eingeladen worden um zu den geplanten Änderungen des Grundgesetzes Stellung zu nehmen. Die Anhörung zum Themenkomplex Inneres erfolgte am Mittwoch. Hier wurden im Besonderen die nachstehenden Punkte wie der Übergang der Regelungskompetenz für die Besoldung der Landesbeamten an die Länder, die neue ausschließliche Bundeskompetenz zur Abwehr von Gefahren des internationalen Terrorismus, die neu erhaltene Zuständigkeit der Länder im Versammlungsrecht und nicht zuletzt der Wechsel des Ladenschlusses auf Länderebene erörtert.

Durch die ganztätig stattfindenden Anhörungen zur Föderalismusreform gab es diese Woche nur eine Plenumssitzung des Bundestages am Freitag. Dabei wurde das Haushaltsbegleitgesetz 2006 in 2. und 3. Lesung beraten und angenommen. Das Gesetz regelt die Maßnahmen für den Haushalt 2006. Die Konsolidierung des Bundeshaushaltes wird im Wesentlichen durch dieses Gesetz sichergestellt. Zu den Maßnahmen zählen u. a. die Erhöhung des Umsatzsteuersatzes auf 19%, die Halbierung des "Weihnachtsgeldes" von Bundesbeamten und die Streichung der Sonderzuwendung für Mitglieder der Bundesregierung und der parlamentarischen Staatssekretäre. Durch sinkende Sozialversicherungsbeiträge von 6 auf 4,5% sollen Arbeitnehmer wie Unternehmer entlastet werden.

In einer Regierungserklärung stellte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, die Ziele des 6-Milliarden-Euro-Programms für Forschung und Entwicklung vor. Herauskristallisiert hat sich die Feststellung, dass technologische Innovationen entscheidende Grundlagen sind für Wirtschaftswachstum und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.

Auch durch das Drängen Deutschlands die Beitrittskriterien streng einzuhalten, wird von Rumänien und Bulgarien ein neuer Fortschrittsbericht im Oktober 2006 verlangt. Denn zum heutigen Zeitpunkt haben beide Länder die Zulassungsvoraussetzungen für einen Beitritt am 1. Januar 2007 nicht erfüllt. Bulgarien und Rumänien konnten trotz "Heranführungshilfen" in Millionenhöhe von der EU geforderte Kriterien wie z.B. Korruption, Bestechlichkeit der Justiz, Geldwäsche und Verletzung von Minderheitsinteressen nicht ausräumen. Nur wenn beide Länder die EU-Kriterien im Oktober erfüllen, können sie wie geplant am 1. Januar 2007 aufgenommen werden.

In einer abendlichen Gesprächsrunde hatte ich die Gelegenheit, mit einigen Mitarbeitern des Bundesministeriums des Inneren wichtige Fragen der Sicherheit in unserer Grenzregion und einige Probleme der Bundespolizei anzusprechen.

Am Rande der Anhörungen zur Föderalismusreform war ich Gesprächspartner für den Minister für Außerordentliche Reserven und des Katastrophenschutzes der Tschechischen Republik, den Direktoren des Tschechischen Feuerwehr-Rettungskorps von Karlsbad, Usti und Pilsen und den Präsidenten der THW-Helfervereinigung. Hierbei gab es einen Gedankenaustausch über die grenzübergreifende Hilfe und der Möglichkeit gemeinsame Projekte des Zivil- und Katastrophenschutzes in der Grenzregion zu realisieren.

In einer 1. Lesung wurde am Freitag über den Einsatz deutscher Soldaten in der Demokratischen Republik Kongo beraten. Der Abschluss der Beratungen und ein eventueller Beschluss werden in der nächsten Sitzungswoche erfolgen.

 

Berlin, am 19.05.2006


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