Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


 

In dieser Sitzungswoche, 15.-19.6.09, standen im Hinblick auf das Ende dieser Wahlperiode besonders viele Gesetze zur Verabschiedung an. Im Anschluss möchte ich 3 näher erläutern.

Mit der 2./3. Lesung wurde das Bürgerentlastungsgesetz auf den Weg gebracht. Hierdurch werden ab 2010 die Krankenkassenbeiträge voll von der Steuer absetzbar sein. Somit bleiben den Beschäftigten jedes Jahr einige hundert Euro mehr übrig. Dies ist ein wichtiger Schritt zu dem erklärten Ziel: Mehr Netto vom Brutto.

Nach derzeitiger Rechtslage ist der mutmaßliche Wille des Patienten zwar beachtlich, aber nicht in jedem Fall verbindlich. Diese Lücke soll nun die Neuregelung der Patientenverfügung schließen. Es lagen 3 interfraktionelle Gesetzentwürfe vor. In namentlichen Abstimmungen wurde mehrheitlich für die Regelung gestimmt, die dem schriftlich verfügten Patientenwillen den Vorrang einräumt. Dies bedeutet, dass eine Patientenverfügung in Schriftform unabhängig von Art und Stadium der Erkrankung verbindlich ist. Der Betreuer hat zu prüfen ob diese Verfügung auf die aktuelle Lebens- und Behandlungssituation zutrifft. Fehlt eine schriftliche Verfügung, ist wie bisher auf den mutmaßlichen Willen des Patienten abzustellen.

Außerdem wurde in namentlicher Abstimmung über die Bekämpfung der Kinderpornographie in Kommunikationsnetzen abgestimmt. Dies soll den Zugang für deutsche Nutzer auf kinderpornografische Internetseiten erschweren. Darüber hinaus werden Provider verpflichtet derartige Webseiten zu sperren. Ein fünfköpfiges Expertengremium beim Bundesdatenschutzbeauftragten soll die Sperrliste des Bundeskriminalamtes überwachen und gegebenenfalls auch Internetseiten wieder von dieser Liste löschen.

Kommentar:
„In dieser Woche wurde auch die Verschärfung und bessere Kontrolle des Waffenrechts beschlossen. Am Montag fand hierzu eine öffentliche Anhörung mit Experten statt, die die Vorschläge unterstützten. Am Rande des Plenums diskutierte ich mit Mitgliedern des Präsidiums des sächsischen Jagdverbandes und des sächsischen Schützenverbandes über die beschlossenen Veränderungen. Konsens herrschte darüber, die öffentliche Sicherheit weiter zu verbessern, aber dabei auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sicherheitsbedürfnis und den Interessen von Schützen und Jägern zu achten. Bereits vor diesen Änderungen besaß Deutschland eines der strengsten Waffengesetze weltweit. Trotzdem sollte uns allen bewusst sein, dass Tragödien (wie Winnenden) auch durch noch so perfekte Gesetze nicht völlig ausgeschlossen werden können.“

 

Berlin, am 19.06.2009

 


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