Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet
Sitzungswoche vom 16.01. - 20.01.2017
Sicherheitsdebatte im Innenausschuss.
Am Mittwoch fand die Innenausschusssitzung mit dem Bundesminister Dr. Thomas de
Maizière statt, der seine Agenda in Sachen Sicherheit vorgestellt hat. Darüber
hinaus nahmen an der Diskussion der Chef des Bundeskriminalamtes, Holger Münch,
und der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann, teil. Wir
haben in dieser Legislaturperiode bereits eine Menge bei der inneren Sicherheit
erreicht, wir haben das Personal bei den Sicherheitsbehörden deutlich
aufgestockt und ihre Befugnisse ausgeweitet. Wir sind uns aber in der Koalition
einig, weitere Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Sicherheit auf den Weg zu
bringen wie etwa einen weitergehenden Einsatz von Fußfesseln gegen Gefährder.
Der Bundesinnenminister hatte bereits im Oktober letzten Jahres konkrete
Vorschläge für die Senkung der Hürden bei der Abschiebehaft und eine
Verlängerung des Ausreisegewahrsams vorgelegt, die der Koalitionspartner damals
abgelehnt hat. Wir begrüßen, dass nunmehr eine Einigung innerhalb der Koalition
erzielt werden konnte.
Außerdem informierten die Bundesbehörden über die Erkenntnisse, die aus dem
Anschlag am Abend des 19. Dezember auf dem Berliner Breitscheidplatz nunmehr zur
Verfügung stehen. Durch diesen gewaltsamen Terroranschlag verloren zwölf
Menschen ihr Leben. Zahlreiche Opfer wurden zum Teil schwer verletzt, noch heute
sind einige von ihnen in Krankenhäusern.
Das Geschehene muss lückenlos aufgeklärt werden. Es gilt vorurteilsfrei zu
klären, wie ein Anschlag durch einen als Gefährder eingestuften Islamisten
passieren konnte. Einen ersten Bericht zur Chronologie der Ereignisse hat die
Bundesregierung unter Einbeziehung der betroffenen Bundesländer vorgelegt. Wir
haben uns in der Koalition darauf verständigt, dass eine Task-Force des
Parlamentarischen Kontrollgremiums in einem ersten Schritt im Rahmen seiner
Zuständigkeiten die Hintergründe der Tat beleuchtet. Nach Vorlage des Berichts
werden wir zeitnah entscheiden, wie sich der Deutsche Bundestag weiter mit der
Aufklärung und den notwendigen Konsequenzen befassen wird. Wir bleiben offen für
einen Untersuchungsausschuss.
Bundespolitik für starke ländliche Räume - Zweiter Bericht zur Entwicklung
der ländlichen Räume.
Rund 90 % der Fläche Deutschlands sind ländliche Räume. Dort leben etwa 50 %
der Bevölkerung und der überwiegende Teil unserer mittelständisch geprägten
Wirtschaft, des Handwerks und des verarbeitenden Gewerbes schaffen „auf dem
Land“ unseren Wohlstand. Die Union steht für starke ländliche Räume und arbeitet
kontinuierlich daran, die Bedingungen für ihre Entwicklung zu verbessern. Für
die Leistungsfähigkeit und eine hohe Lebensqualität im ländlichen Raum brauchen
wir gute Verkehrswege, schnelle Internetverbindungen und eine
zukunftsorientierte Landwirtschaft. Wir müssen als Partei der ländlichen Räume
dafür sorgen, dass dies so bleibt. Das Ziel, gleichwertige Lebensverhältnisse in
ganz Deutschland zu erreichen, sieht die Bundesregierung in ihrem Bericht als
noch nicht erreicht an. Dieses Ziel weiterzuverfolgen, ist eine gesamtstaatliche
Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen - wir als Union werden entscheidend daran
mitwirken.
Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften.
Einstimmig wurde in zweiter und dritter Lesung die betäubungsmittelrechtliche
Verkehrs- und Verschreibungsfähigkeit von weiteren Cannabisarzneimitteln
beschlossen. Hiermit soll die Versorgung schwerkranker Patientinnen und
Patienten zu verbessern und ihr Leid zu lindern. Patienten können, wenn keine
alternative Therapie möglich ist oder besteht, ein Rezept erhalten. Zur
Versorgung mit Cannabisarzneimitteln in standardisierter Qualität soll der Anbau
zu medizinischen Zwecken auch in Deutschland ermöglicht werden. Hierzu wird eine
Stelle beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eingerichtet.
Jahresbericht 2015 des Wehrbeauftragten.
Als direkter Ansprechpartner für die Wünsche und Sorgen der Soldatinnen und
Soldaten erfüllt der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages eine wichtige
Funktion für die Parlamentsarmee. In seinem jährlichen Bericht unterrichtet der
Wehrbeauftragte die Abgeordneten über den aktuellen Zustand der Streitkräfte.
Die Schwerpunktthemen des diesjährigen Berichts sind die materielle und
personelle Ausstattung der Bundeswehr sowie die damit einhergehenden
Auswirkungen auf Heimatbetrieb und Einsatz. Dabei ruft insbesondere die hohe
Dienst- und Einsatzbelastung Kritik in der Truppe hervor, auch die Vereinbarkeit
von Familie und Dienst scheint verbesserungswürdig. Positiv wertet der
Wehrbeauftragte insbesondere die verbesserte Betreuung von Einsatzrückkehrern.
In seinem Resümee erkennt er in vielen Bereichen Fortschritte, sieht aber
Verbesserungsbedarf, damit die Bundeswehr ein attraktiver Arbeitgeber bleibt.
Berlin, am 20.01.2017