Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


Liebe Leserinnen und Leser,

am Montagabend der Sitzungswoche des Deutschen Bundestages vom 16. - 20.10. war ein wichtiges Thema in der Landesgruppensitzung der sächsischen CDU-Bundestagsabgeordneten die Demografieentwicklung in Deutschland und dabei im Speziellen die Auswirkungen auf den Freistaat Sachsen. Hierzu diskutierten die Abgeordneten einzuleitende Schlussfolgerungen für ein politisches Handeln.

Das Hauptthema dieser Woche war die Aussprache der Abgeordneten über den vorliegenden Entwurf der Gesundheitsreform in den Fraktionen. Die sächsischen Abgeordneten sprachen dazu mit dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU, Wolfgang Zöller, über die Auswirkungen der Reform im Hinblick auf die Neuen Bundesländer und insbesondere auf Sachsen.

Sowohl im Innenausschuss wie auch in der Fraktion lag ein Themenschwerpunkt auf dem EU-Beitritt von Bulgarien und Rumänien. Auf der Grundlage eines neu vorlegten "Monitoringberichtes" der EU, der sowohl Fortschritte in beiden Ländern wie z.B. in der Minderheiten- und Menschenrechtspolitik aufzeichnet, aber auch nach wie vor eine Vielzahl von Defiziten wie beispielsweise bei der inneren Sicherheit (Korruption, Geldwäsche) und im Bereich der Justiz belegt, beriet der Bundestag in 1. Lesung die Aufnahme der beiden Staaten. Schon vor Jahren wurden 12 Ländern von der EU eine Zusage zur Aufnahme in die Europäische Union erteilt. 10 der Beitrittskandidaten waren bereits 2004 in die EU aufgenommen worden, wohingegen man Rumänien und Bulgarien damals wegen zu gravierenden innenpolitischen Problemen zurückstellte. Nunmehr würde meiner Meinung nach eine weitere Verschiebung nötig sein, jedoch ist dies laut der Aufnahmeregelungen der EU nicht noch einmal möglich. Deshalb versucht Deutschland in Brüssel besonders hohe Schutzklauseln für Bulgarien und Rumänien durchzusetzen, damit die Entwicklungen der beiden Länder stärker kontrolliert werden können.

Nachdem die Ungerechtigkeit der verschiedenen Regelsätze in Ost und West bei "Hartz IV" aufgehoben worden sind, ist nun auch der Regelsatz für die Sozialhilfe im XII. Sozialgesetzbuch gleichgesetzt worden.

In 1. Lesung wurde am Donnerstag im Plenum über die 5-jährige Verlängerung der nach dem 11.9.2001 beschlossenen Terrorismusgesetze beraten. Darüber hinaus hat der Innenausschuss eine Anhörung von Fachexperten zur Thematik der Anti-Terror-Datei beschlossen.

Der Freitag im Plenum stand ganz unter dem Punkt Ausbildungsmarkt und Berufsbildung. Die Bilanz des Ausbildungsstellenmarktes im Jahr 2005 zeigte, dass der "Nationale Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland" wirkt, jedoch Dynamik durch neue Pläne wie das Ausbildungsstrukturprogramm "Jobstarter" benötigt. Jobstarter ist mit einem Fördervolumen von insgesamt rd. 100 Mio. € ausgestattet und soll Verbesserungen in der regionalen Ausbildungsstruktur schaffen.

Bei allen meinen politischen Aktivitäten begleitete mich die Schülerin Anna Lißke des Evangelischen Gymnasiums Erzgebirge, die im Rahmen eines 10-tägigen Praktikums einen kleinen Einblick in die parlamentarische Arbeit bekommen hat.

 

Berlin, am 20.10.2006


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