Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


Diese Sitzungswoche vom 18.-22.02.2008 begann mit einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses, wobei acht verschiedene Einzelpetitionen zu der Thematik Verkehrsprobleme behandelt wurden. Beispielsweise forderte ein Petent mehr Rastplätze für LKW-Fahrer an Autobahnen. Die derzeit zur Verfügung stehenden Parkplätze seien bei weitem nicht ausreichend. Dies bedeutet, dass viele LKW-Fahrer nach ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Höchstlenkzeit meist noch 2 Stunden nach einem freien Parkplatz suchen müssten und damit gegen die Lenk- und Ruhezeiten verstießen. Alle Abgeordneten zeigten dafür Verständnis und es werde darüber nachgedacht, zum einen ein Parkplatzbestellsystem zu organisieren und zum anderen über die Möglichkeit neue Parkplätze an Autobahnen zu bauen.

In Verbindung mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Auszahlung einer Entschädigung für Spätheimkehrer ab dem 1.1.2009 kam es zu berechtigter Kritik einen früheren Auszahlungszeitpunkt zu wählen. Somit bereitet die Große Koalition ein Vorziehen der Auszahlung auf Mitte 2008 vor. Spätheimkehrer können bereits jetzt formlose Anträge für die Einmalauszahlung stellen. Berechtigt sind alle diejenigen, die 1947/48 (Zahlung 500 €), 1949/1950 (1000 €) und später (1500 €) zurückkehrten. Die Adresse lautet wie folgt:
Bundesverwaltungsamt (BVA)
Referat III B 4
50728 Köln

Im Rahmen eines kurzfristig einberufenen Gesprächs der Arbeitsgruppe Innen der CDU/CSU-Fraktion sprachen die Mitglieder mit dem Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, dem CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder und der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer, über die Ereignisse in Ludwigshafen und über die Rede des türkischen Premierministers Erdogan, die er nach dem Brandanschlag am 10.02.2008 gehalten hat. Hierbei wurden konkrete Überlegungen für eine noch bessere Integration der in Deutschland lebenden türkischen Bevölkerung diskutiert.

Der tourismuspolitische Bericht der Bundesregierung wurde im Plenum des Deutschen Bundestages vorgestellt. Die Bundesregierung informierte über Ziele und Instrumente der nationalen Tourismuspolitik und über die aktuelle Situation der einzelnen Branchenbereiche. Auch in Deutschland ist der Tourismus eine Wachstumsbranche. Die Zahl der Übernachtungen konnte von 352 Millionen im Jahr 2006 auf 360 Millionen 2007 gesteigert werden.

Darüber hinaus stellte die Bundesregierung den Straßenbaubericht 2007 vor. Hierbei wurden Informationen über aktuelle Entwicklungen sowie Neuerungen bei rechtlichen, finanziellen und administrativen Rahmenbedingungen für den Fernstraßenbau unterbreitet. Wie in den Vorjahren ist erneut eine deutliche Verkehrszunahme zu verzeichnen.

In 2./3. Lesung wurde am Freitag das Gesetz zur Änderung des Waffengesetzes und weiterer Vorschriften verabschiedet. Wie schon letzte Woche erläutert, werden Anforderungen aus dem internationalen Bereich in innerstaatliches Recht umgesetzt und punktuelle Lücken und Schwachstellen im Waffenrecht, wie z.B. durch das Verbot zum Führen von Anscheinwaffen und dem Verbot von gefährlichen Messern in der Öffentlichkeit, beseitigt.

In 2./3. Lesung wurde ebenfalls das Gesetz zur Klärung der Vaterschaft unabhängig vom Anfechtungsverfahren verabschiedet. Berechtigte Personen (rechtlicher Vater, Mutter, Kind) erhalten einen Anspruch auf Einwilligung in eine genetische Untersuchung zur Klärung der Abstammung und Duldung der Entnahme einer für die Untersuchung geeigneten Probe.

Die Verabschiedung des Gesetzes zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes und des Arbeitsgerichtsgesetzes soll eine Vereinfachung des Verfahrens zur Entlastung der Gerichte und eine Verfahrensbeschleunigung zur Folge haben.

 

Berlin, am 22.02.2008

 


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