Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet
Sitzungswoche vom 20.03. - 24.03.2017
Menschen effektiv vor Verbrechen und Kriminalität schützen -
Gesetz zur Reform der strafrechtlichen Vermögensabschöpfung beschlossen.
Schritt für Schritt sorgen wir auch in dieser Woche für mehr Sicherheit in
unserem Land. Dabei setzen wir unter dem Stichwort Vermögensabschöpfung dort an,
wo es Kriminellen besonders weh tut: beim Geld. Vermögenswerte aus strafbaren
Handlungen können zukünftig schneller, wirksamer und umfassender wieder entzogen
werden. Das gilt auch für Diebesgut und anderen Taterträgen, die keiner
konkreten Straftat zugeordnet werden können, die aber offenkundig aus
kriminellen Aktivitäten herrühren. Insbesondere zur Bekämpfung von
Einbruchsbanden, deren Aktivitäten zugenommen haben, geben wir damit Gerichten
und Staatsanwaltschaften ein wichtiges Instrument an die Hand. Auch bei der
Terrorbekämpfung kommen wir einen weiteren Schritt voran.
Gesetzliche Regelung für Suche nach einem Endlager beschlossen.
Seit Jahrzehnten wird in Deutschland über die Endlagerfrage für radioaktive
Abfälle zum Teil erbittert gestritten. Das Gesetz zur Fortentwicklung des
Gesetzes zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager ist auf diesem
Weg ein entscheidender Schritt. Auf Basis der Empfehlungen des Abschlussberichts
der Endlagerkommission ermöglichen wir so ein vergleichendes Auswahlverfahren
für einen Standort, der die bestmögliche Sicherheit für einen Zeitraum von einer
Million Jahren gewährleistet. Hierzu formulieren wir die geologischen und
planungswissenschaftlichen Auswahlkriterien sowie die einzelnen
Verfahrensschritte für die Zusammenarbeit der beteiligten Akteure. Ausgehend vom
Prinzip der weißen Landkarte soll auf Grundlage des Gesetzes bis 2031 ein Ort
bestimmt werden, an dem die entsprechenden Abfälle dauerhaft eingelagert werden
können. Nun werden Fachleute nach wissenschaftlichen Kriterien den besten
Standort auswählen. Den Planungen zufolge soll der Bau des Endlagers 2050
abgeschlossen sein.
Jedoch gibt es zum Gesetz auch Kritik. Problematisch sind die
Sicherungsvorschriften in § 21. Dieser regelt, dass zu Beginn der Suche
Standorte, die für ein Endlager in Frage kommen, nicht durch Bergbau beschädigt
werden dürfen. Es besteht somit die Gefahr, dass demnächst Geothermie-Bohrungen
in Sachsen und der neuer Bergbau zum Erliegen kommen werden, soweit Bohrungen
auf kristallinem Grundgestein geplant sind.
Staatlich geförderter Einbruchsschutz.
Bundesbauministerium, Bundesinnenministerium und die KfW weiten die
Zuschussförderungen für den privaten Einbruchsschutz aus. Die KfW fördert
nunmehr einbruchsschützende Maßnahmen wie sichere Fenster und Türen oder
Alarmanlagen bereits ab einer Investitionssumme von 500 EUR. Dies macht das
Programm insbesondere für Mieter attraktiv, da die bisherige
Mindestinvestitionssumme 2.000 EUR betrug. Die Höhe des Zuschusses liegt bei 10
% der investierten Mittel.
12. Bundespräsident in der Geschichte Deutschlands vereidigt.
Am Mittwoch wurde Frank Walter Steinmeier in einer gemeinsamen Sitzung des
Bundestages und Bundesrates im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes als
Bundespräsident vereidigt. Am 12. Februar 2017 hatte die Bundesversammlung den
früheren Außenminister zum Nachfolger von Joachim Gauck gewählt, der nach einer
Amtszeit nicht mehr kandidiert hatte.
Öffentliche Anhörungen in Sachen Sicherheit.
Bei fachlich schwierigen oder politisch umstrittenen Gesetzentwürfen laden die
jeweils zuständigen Ausschüsse des Bundestages oft Sachverständige und
Interessenvertreter zu- häufig auch öffentlichen- Anhörungen. Diese Anhörungen
dienen dazu, wissenschaftliche Sachkunde und Kenntnisse über spezifische
Probleme in die Beratungen einzuführen. In den letzten und in den kommenden
Sitzungswochen bis zur Sommerpause werden im Innenbereich noch eine Vielzahl von
Gesetzes verabschiedet werden. Hierzu finden jeweils montags mindestens zwei
Anhörungen statt- wie z.B. zur Durchsetzung der Ausreisepflicht, zur
Datenschutzrichtlinie, Neustrukturierung des Bundeskriminalamtes,
Familiennachzug für Flüchtlinge, Videoüberwachung, Einsatz mobile Videotechnik,
Waffenrecht.
PKW-Maut kommt.
Nach langen Diskussionen und öffentlichen Anhörungen mit Fachexperten und
der Einigung mit der EU-Kommission wurde die Infrastrukturabgabe, die sogenannte
PKW-Maut, beschlossen. Damit zahlen alle Nutzer unserer Autobahnen eine Gebühr.
Die deutschen Kraftfahrer werden über die Kfz-Steuer wieder entlastet. Das
Gesetz war durchaus auch in der 3. Lesung zwischen den Fraktionen umstritten.
Seitens der Opposition wurden die finanziellen Erträge aus den Gebühren für die
Infrastruktur bezweifelt und ein hoher Verwaltungsaufwand kritisiert.
Abgeordnete aus den Grenzregionen Deutschlands befürchten mit Einführung der
Maut Verluste für den kleinen Grenzverkehr insbesondere im Bereich Tourismus.
Mir erscheint die Einführung berechtigt, da deutsche Autofahrer in den
umgrenzenden Ländern auch Maut zahlen müssen.
Berlin, am 24.03.2017
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