Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


Liebe Leserinnen und Leser,

die sächsischen Abgeordneten wollen die guten Kontakte zu anderen Landesgruppen ausbauen und haben sich deshalb am Montagabend der Sitzungswoche vom 23.- 27.10. mit den Abgeordneten der CDU/CSU- Fraktion aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland einschließlich dem saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller getroffen, um aktuelle Themen wie die Gesundheitsreform ausführlich zu diskutieren.

Die 15-jährige Frist des Stasi-Unterlagen-Gesetzes, auf dessen Grundlage die Überprüfung auf eine Mitarbeit beim Staatssicherheitsdienst beruht, läuft zum Ende diesen Jahres aus. Deshalb fand am Mittwoch eine öffentliche Anhörung mit Fachexperten zur Novellierung des Gesetzes statt. Der einheitliche Tenor war, dass weiterhin Handlungsbedarf zur Aufklärung besteht und der Gesetzentwurf deshalb keine Einschränkungen hinsichtlich der Regelabfrage und Einsichtmöglichkeiten beinhalten sollte. Den Willen zur weiteren Aufklärung der Geschichte zeigen auch die Antragszahlen von Privatpersonen zur Akteneinsicht in Höhe von ca. 8.000 jährlich.

Im Rahmen der Haushaltsdiskussion in der Arbeitsgruppe Innen wurde die Bereitstellung von Mitteln für Programme gegen Rechtsextremismus erörtert. Hierbei wurde von mir eine Einschätzung zu der Situation auf diesem Gebiet im Freistaat Sachsen gegeben.

In dieser Woche erfolgten weitere Diskussionen über die Gesundheitsreform. Die generelle Reform wurde in 1. Lesung in die Fachausschüsse überwiesen, wo es durch die Abgeordneten zu Änderungsvorschlägen auf Grund der aktuellen Diskussion kommen wird. In 2./3. Lesung wurde außerdem über das Vertragsarztrecht abgestimmt, indem auch die Entschuldung der Krankenkassen enthalten ist. Hinter diesem Begriff verbirgt sich, dass eine effiziente Kasse mit geringen Beiträgen, wie die AOK Sachsen, die überschuldeten AOK-Kassen aus anderen Bundesländern finanziell unterstützen muss. Dies würde im Endeffekt eine Erhöhung der Kassenbeiträge für Sachsen bedeuten. Aus diesem nachteiligen Grund habe ich in der namentlichen Abstimmung gegen das Gesetz gestimmt. Die schriftliche Erklärung, die ich zur Abstimmung abgegeben habe, kann auf meiner Homepage www.guenter-baumann.de eingesehen werden.

Im Rahmen der Bearbeitung von Petitionen können auf Verlangen von den berichterstattenden Abgeordneten Beratungen über einzelne Petitionen mit Fachministern anberaumt werden. In einem von mir beantragten derartigen Berichterstatter-Gespräch wurde versucht einer jungen Frau aus Dresden, die aus Sicht der Abgeordneten unbegründet einen großen Betrag ihres BAföG zurückzahlen soll, zu helfen.

Überschattet wurde der positive Bericht des Verteidigungsministers zur Sicherheitspolitik der Bundesrepublik sowie zur Zukunft der Bundeswehr (Weißbuch) durch die menschenverachtenden Fotos einiger weniger Soldaten im Afghanistaneinsatz. Dies kann in keiner Weise geduldet werden und bestrafende Maßnahmen wurden bereits umgehend eingeleitet. Gegenwärtig leisten 9.000 Soldatinnen und Soldaten auf 3 Kontinenten einen wichtigen Einsatz für den Weltfrieden. Gerade deshalb muss man das Geschehen ernst nehmen, darf es aber auch nicht generalisieren.

 

Berlin, am 27.10.2006


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