Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet
Sitzungswoche vom 24.04. - 28.04.2017
Wichtige Schritte zu mehr innerer Sicherheit.
Mit einer ganzen Reihe von Sicherheitsgesetzen verbessern wir in dieser Woche
die Sicherheitsstruktur in unserem Land.
Die Reform des Bundeskriminalamt-Gesetzes schafft den rechtlichen Rahmen
für eine grundlegende Modernisierung der polizeilichen IT-Systeme. Es ist für
die Alltagsarbeit der Polizisten und Kriminalbeamten von unschätzbarem Wert,
wenn die IT-Systeme auf der Höhe der Zeit sind. Mit der Einführung einer
einheitlichen Informationstechnik und eines Verbundsystems mit zentraler
Datenhaltung stärken und modernisieren wir die Zentralstellenfunktion des
Bundeskriminalamts. Damit bringen wir eine grundlegende, landesweite
Modernisierung der polizeilichen IT-Systeme auf den Weg. Nur so ist der Wettlauf
mit den Kriminellen zu gewinnen.
Wir schaffen zudem in dieser Woche die Voraussetzung, um Fluggastdaten zur
Aufdeckung und Verfolgung terroristischer Straftaten und schwerer Kriminalität
zu nutzen. Für dieses Gesetz über die Verarbeitung von Fluggastdaten zur
Umsetzung der Richtlinie (EU) 2016/681 (Fluggastdatengesetz) haben wir
jahrelang auf EU-Ebene gekämpft und erst die Terroranschläge in Frankreich haben
die linken Parteien im Europäischen Parlament einlenken lassen. Künftig
verpflichten wir Luftfahrtunternehmen zur Übermittlung von Fluggastdaten für
Flüge, die in Deutschland starten oder hier landen. Wir schließen bestehende
Sicherheitslücken im zivilen Flugverkehr und leisten einen weiteren Beitrag zur
inneren Sicherheit.
Ein besonderes Anliegen der Union ist der stärkere Schutz von Polizisten und
anderen Einsatzkräften bei gewalttätigen Übergriffen. Die alarmierenden Zahlen
aus der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik in diesem Bereich zeigen die
Dringlichkeit dieses Anliegens. Das sind wir all jenen schuldig, die tagtäglich
den Kopf für uns alle hinhalten. Mit dem Gesetz zur Änderung des
Strafgesetzbuches – Stärkung des Schutzes von Vollstreckungsbeamten und
Rettungskräften beschließen wir in zweiter und dritter Lesung Änderungen zum
besseren Schutz von unseren Polizisten und den Hilfskräften der Feuerwehr, des
Katastrophenschutzes und der Rettungsdienste. Zugleich greifen wir bei der
unterlassenen Hilfeleistung die Problematik der „Gaffer“ auf, die die
Einsatzkräfte in unverantwortlicher Weise bei ihrer Arbeit behindern. Hierein
fällt auch, dass nunmehr Personen bestraft werden können, die keine
Rettungsgasse bilden und somit Rettungsdienste im Einsatz behindern.
Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuches – Ausweitung des Maßregelrechts bei
extremistischen Straftätern. In zweiter und dritter Lesung verabschieden wir
eine Ausweitung der Weisung zur elektronischen Aufenthaltsüberwachung
(elektronische Fußfessel) bei verurteilten extremistischen Straftätern nach der
Entlassung. Dies ist natürlich kein Allheilmittel, aber ein weiterer Baustein,
der zur Verbesserung des Sicherheitsniveaus beitragen kann.
Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin zum Sondertreffen
des Europäischen Rates zu 27 am 29. April 2017 in Brüssel.
Nachdem das Vereinigte Königreich am 29. März 2017 seine Absicht mitgeteilt hat,
aus der EU auszutreten, beschließen die Staats- und Regierungschefs der
verbleibenden 27 Mitgliedstaaten die Leitlinien der anstehenden Verhandlungen
über das Austrittsabkommen. Hauptziel dabei ist es, einen geordneten Austritt
sicherzustellen. Deutschland liegt viel an freundschaftlichen und engen
Beziehungen der EU27 mit dem Vereinigten Königreich. Dennoch bedarf es einer
klaren Verhandlungshaltung: Ein „Rosinenpicken“ durch das Vereinigte Königreich
darf es nicht geben. So muss, wer die Rechte und Vorteile des Binnenmarktes
genießen will, auch die mit ihm verbundenen Pflichten erfüllen. Es müssen
tragfähige Lösungen für die Wirtschaft und für die europäischen Arbeitskräfte,
die aufgrund der europäischen Freizügigkeitsregelung derzeit in Großbritannien
arbeiten, gefunden werden.
Gesetz zum weiteren quantitativen und qualitativen Ausbau der
Kindertagesbetreuung.
In zweiter und dritter Lesung setzen wir das 4. Investitionsprogramm
„Kinderbetreuungsfinanzierung“ zwischen Bund und Ländern um. Wir sichern die
gemeinsame Finanzierung von 100.000 zusätzlichen Betreuungsplätzen für Kinder –
nicht wie bislang nur für Kleinkinder unter drei Jahren, sondern bis zum
Schuleintritt. Dazu stocken wir das vom Bund 2007 eingerichtete Sondervermögen
um 1,126 Mrd. Euro auf. Dieses Jahr werden Bundesmittel in Höhe von 226 Mio.
Euro und in den Jahren 2018 bis 2020 jährlich je 300 Mio. Euro als Einlage
getätigt. Im Rahmen des Programms können künftig auch Investitionen gefördert
werden, die der Bewegungsförderung, der gesundheitlichen Versorgung sowie der
Inklusion oder der Familienorientierung dienen.
Gesetz zur Neuordnung des Rechts zum Schutz vor der schädlichen Wirkung
ionisierender Strahlung.
Zur Umsetzung europäischer Vorgaben beschließen wir in zweiter und dritter
Lesung ein Rahmengesetz, das alle Regelungen zur ionisierenden Strahlung,
insbesondere aus der Strahlenschutzverordnung, der Röntgenverordnung, dem
Atomgesetz und dem Strahlenschutzvorsorgegesetz vereint. Durch eine sächsische
Initiative wurden die Grenzwerte für die zulässige Radonkonzentration an die
Lebenswirklichkeit von Bergbauregionen gegenüber dem ursprünglichen
Referentenentwurf angepasst. Wir erleichtern u.a. die medizinische Forschung mit
Radiopharmaka und führen abgestimmte Notfallpläne zwischen Bund und Ländern
sowie ein radiologisches Lagezentrum unter Leitung des Bundesumweltministeriums
ein. Mit diesen Maßnahmen modernisieren wir das Strahlenschutzrecht und
entwickeln den radiologischen Notfallschutz weiter fort.
EU-Bürgerbeauftragte Emily O'Reilly zu Gast im Deutschen Bundestag.
Am Mittwochmorgen besuchte sie die Sitzung des Petitionsausschusses des
Deutschen Bundestages und sprach im Anschluss der Sitzung mit Vertretern des
Petitionsausschuss. MdB Günter Baumann, Vorsitzender der Arbeitsgruppe
Petitionen der CDU/CSU-Fraktion, sprach hierbei aktuelle Themen und
Problematiken von Petenten zu europäischen Behörden an. Hierbei wurde der
Erfahrungsaustausch, der vor drei Jahren gestartet wurde, fortgesetzt. Emily
O’Reilly ist seit 2013 europäische Bürgerbeauftragte, an die sich die
Bürgerinnen und Bürger aller EU-Mitgliedstaaten wenden können, wenn Sie eine
Beschwerde über eine EU-Behörde einreichen wollen.
Landesgruppe Sachsen trifft sächsischen Landesbauernverband.
Im Rahmen der Landesgruppensitzung der sächsischen
CDU-Bundestagsabgeordneten am Montagabend in Berlin sprachen sie mit dem
Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden des sächsischen
Landesbauernverbands über die Themen und Ziele, die in der nächsten Wahlperiode
angegangen werden sollten.
Berlin, am 28.04.2017
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