Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


 

In dieser Sitzungswoche vom 25.05.-29.05.2009 kam es bei den Gesetzesvorlagen zu zahlreichen namentlichen Abstimmungen, darunter auch zur Fortsetzung der deutschen Beteiligung an der internationalen Sicherheitspräsenz im Kosovo. Mit großer Mehrheit beschloss der Bundestag, dass die Bundeswehr auch im 11. Jahr in Folge im Kosovo bleibt. Zugleich senkten die Abgeordneten die Obergrenze von 8500 auf 3500 deutsche Soldaten für die NATO-geführte KFOR-Schutztruppe.

Gegenstand des in 2./3. Lesung beschlossenen Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Investitions- und Tilgungsfonds“ ist die Erhöhung der Mittel für die Abwrackprämie zur Stärkung der PKW-Nachfrage einmalig um zusätzlich 3,5 Mrd. Euro. Wegen der hohen Nachfrage nach der Umweltprämie für Altfahrzeuge entschied nun die große Mehrheit der Bundestagsmitglieder den Fonds auf 5 Mrd. Euro zu erhöhen. Da absehbar war, dass einige besonders nachgefragte PKW-Typen nicht in der vom Gesetz verlangten Frist von 6 Monaten ausgeliefert und zugelassen werden können, soll nun diese Frist auf 9 Monate verlängert werden. Spätester Zeitpunkt für die Zulassung eines Neuwagens bleibt aber der 30. Juni 2010.

Mit der Neueinfügung des Art. 45d in das Grundgesetz wird die parlamentarische Kontrolle der Nachrichtendienste des Bundes effektiver gestaltet. Auch hier erzielte der Gesetzesentwurf in der namentlichen Abstimmung die erforderliche Mehrheit. Es wurde nun ein Kompromiss zwischen der für die nachrichtendienstliche Arbeit notwendige Geheimhaltung einerseits und dem berechtigten Informationsinteresse des Parlaments andererseits gefunden. So wird z.B. das bisherige einfache Recht auf Akteneinsicht zu einem Anspruch auf Herausgabe von Akten und Daten auch im Original erweitert.

Die aktuelle Wirtschaftskrise trifft auch die Land- und Forstwirtschaft hart. Deshalb hat sich die Koalition darauf geeinigt, die Agrardieselsteuer zu senken. Dadurch werden die Betriebe um etwa 285 Millionen Euro im Jahr entlastet. Diese Regelung gilt rückwirkend ab dem 1.1.2009.

Kommentar:
„Die Landwirtschaft in unserer Erzgebirgsregion hat es besonders schwer im Wettbewerb der EU konkurrenzfähig zu sein. Die Wirtschaftskrise, ein Überangebot verschiedener Produkte und die finanziellen Belastungen haben die Bauern an ihre Existenzgrenze geführt. In einer Demonstration am 25. Mai machten sie in Berlin auf ihre Probleme sehr deutlich aufmerksam. Ein 1. wichtiger Schritt zur Entlastung der Bauern ist die Reduzierung der Agrardieselsteuer.“

 

Berlin, am 29.05.2009

 


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