Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


Liebe Leserinnen und Leser,

in zweiter und dritter Lesung wurde das Gesetz zur Einführung des Elterngeldes verabschiedet. Ziel dieser finanziellen Unterstützung für Familien ist es, den Menschen Mut zu mehr Kindern zu machen und einen Beitrag zur Sicherung ihrer Zukunft zu leisten. Dazu erhalten erwerbstätige Eltern, die ihr Berufsleben unterbrechen, für Kinder, die ab dem 1.1.2007 geboren sind, in den ersten zwölf Monaten 67 % des in dem Jahr vor dem Monat der Geburt durchschnittlich erzielten monatlichen Einkommens, höchstens aber 1.800 €. Eltern, die nicht voll erwerbstätig sind, werden durch einen Mindestbeitrag in Höhe von 300 Euro unterstützt. Darüber hinaus kommt es zu einem Geschwisterbonus von 10%, mindestens aber 75 €, wenn zwei Kinder unter drei Lebensjahren oder drei oder mehr Kinder unter 6 Jahren im Haushalt leben. Zwei zusätzliche Monate soll das Elterngeld als Bonus gezahlt werden, wenn auch der andere Ehepartner wegen der Kindererziehung seine Erwerbstätigkeit unterbricht.

In Deutschland leben ca. 3.5 Mio. Menschen islamischen Glaubens. Davon kann 1% zu den Islamisten, d.h. zu politisch motivierten Glaubensanhängern gezählt werden. Da in den letzten Jahren immer größer werdende Probleme in der Integration auftraten, kam es am Mittwoch zur 1. Deutschen Islamkonferenz. Außerdem gab es hierzu im Plenum des Deutschen Bundestages eine ausführliche Debatte. Ziel des Gedankenaustausches soll eine verbesserte religions- und gesellschaftspolitische Integration der muslimischen Bevölkerung in Deutschland sein. Jedoch Grundlage für jede Verständigung muss die Akzeptanz bei allen ausländischen Mitbürgern gleich welcher Herkunft und welchen Glaubens für unsere freiheitlich-demokratischen Grundwerte, die im Grundgesetz verankert sind, sein.

Die "Unabhängige Kommission zur Ermittlung von Vermögenswerten der Parteien und Massenorganisation der DDR" wird ihre erfolgreiche Arbeit beenden. Die noch 1990 von der Volkskammer eingesetzte Kommission hat in ihrer 16-jähirgen Tätigkeit mit kriminalistischem Spürsinn und nicht nachlassendem Druck insgesamt 1,6 Mrd. € dieses Vermögens aufgefunden und an die früheren Berechtigten oder aber an die neuen Bundesländer zur wirtschaftlichen Umstrukturierung sowie für soziale und kulturelle Zwecke verteilt. In meiner Berichterstattung hierzu im Innenausschuss hob ich die in der jüngsten Geschichte wohl einmalige Arbeit hervor und dankte den Mitgliedern der Kommission für ihre meist ehrenamtliche Tätigkeit. Mutmaßlich sind aber auch Teile des Vermögens ins Ausland verschoben worden. Jedoch scheiterte hier die Rücküberführung oft an nicht kooperierenden Behörden und an ausgelaufenen Aufbewahrungsfristen von Transaktionspapieren bei den Banken. Aber auch zukünftig können ohne die Unabhängige Kommission Ermittlungen nach Vermögenswerten unternommen werden.

Am Rande des Plenums diskutierte ich zum einen mit dem Sächsischen Steuerberaterverband und zum anderen mit der kassenärztlichen Vereinigung Sachsens über die Vorbereitung weiterer gesetzlichen Regelungen auf den jeweiligen Gebieten.

Bei allen meinen politischen Aktivitäten hat mich eine Praktikantin, die angehende Politikstudentin Anne Richter aus Annberg-Buchholz, begleitet, die im Rahmen eines 4-wöchigen Praktikums einen kleinen Einblick in die parlamentarische Arbeit bekommen wollte.

 

Berlin, am 29.09.2006


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