Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet
Sitzungswoche vom 26. - 30. Januar 2015
Erinnerung und Verantwortung - Nationaler Gedenktag für die Opfer des
Nationalsozialismus.
Am 27. Januar 1945 befreiten Einheiten der Roten Armee die letzten überlebenden
Insassen des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers in Auschwitz.
Schreckliche Bilder haben sich den Soldaten geboten, unvorstellbare Schicksale
sind ihnen und der Welt offenbar geworden. Nie dürfen wir die Opfer vergessen
und diese Schuld verdrängen. Auch deswegen ist der 27. Januar seit 1996 unser
nationaler Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Bundespräsident
Joachim Gauck hielt im Deutschen Bundestag die Gedenkrede, in der er die
unauslöschliche deutsche Verantwortung mit dem bis heute andauernden Leid der
Opfer verknüpft hat. Eindrücklich hat der Bundespräsident darauf hingewiesen,
dass es keine deutsche Identität ohne Auschwitz gebe.
Jahreswirtschaftsbericht 2015 - Regierungserklärung durch den Bundesminister
für
Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel.
Der Jahreswirtschaftsbericht 2015 der Bundesregierung umreißt die Grundlagen der
Wirtschafts- und Finanzpolitik in diesem Jahr. Mit 42,7 Millionen Erwerbstätigen
im vergangenen Jahr hat Deutschland zum achten Mal in Folge einen neuen
Beschäftigungsrekord erreicht. Die gute wirtschaftliche Verfassung unseres
Landes muss erhalten bleiben und möglichst weiter ausgebaut werden. Die schwarze
Null ist hierfür wesentlich und auf dieser Grundlage kann über private und
öffentliche Zukunftsinvestitionen gesprochen werden. Investitionen können nur
dann erfolgreich sein, wenn die unternehmerischen und wirtschaftspolitischen
Rahmenbedingungen stimmen. Konsens konnte die Bundesregierung insbesondere
darüber herstellen, eine mittelstandsfreundlich ausgestaltete Erbschaft- und
Schenkungsteuer zu erhalten, die kalte Progression möglichst in dieser
Wahlperiode zu mildern, mit einem Tarifeinheitsgesetz Tarifkollisionen
aufzulösen, flexiblere Beschäftigungsoptionen im Alter zu prüfen, den
Bürokratieabbau insbesondere durch Einführung einer „One in-One out“-Regelung
voranzubringen und vor allem auch die transatlantische Handels- und
Investitionspartnerschaft (TTIP) erfolgreich abschließen zu wollen. Gepaart mit
sinnvollen Zukunftsinvestitionen werden diese Maßnahmen nachhaltig zu Wachstum
und Beschäftigung beitragen.
Gesetz zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einführung eines
Ersatz-Personalausweises
und zur Änderung des Passgesetzes.
Mit diesem Gesetzentwurf soll die Voraussetzung geschaffen werden, dass
Personen, denen die Ausreise aus Deutschland insbesondere von Dschihadisten
untersagt ist, auch tatsächlich nicht ausreisen können. Neben dem Entzug des
Reisepasses kann ihnen damit auch ein Ersatz-Personalausweis ausgestellt werden,
der ein Verlassen Deutschlands nicht erlaubt. Es traten Fälle auf, in denen
Personen, die den Reisepass entzogen bekamen, trotzdem unmittelbar aus
Deutschland bzw. aus anderen Schengenstaaten in Drittstaaten ausgereist sind,
bei deren Grenzübertritt ein Personalausweis ausreichte. Insbesondere
gewaltbereite islamistisch-dschihadistische Personen unternehmen ihre
Ausreiseversuche über die grenzkontrollfreien Binnengrenzen, um dann den
Schengenraum Richtung Türkei zu verlassen. Dort erfolgt die Weiterreise über die
sogenannte „Grüne Grenze“ in Krisen- und Kriegsgebiete wie Syrien und den Irak.
Von Rückkehrern mit Kampferfahrung und Kontakten zu dschihadistischen Gruppen
geht eine besondere Terrorgefahr für Deutschland aus.
Sicherheitsgespräch zu Kampf gegen organisierte Banden, Einbrüche und
Autodiebstähle.
Am Mittwoch nahm ich am Rande des Plenums an einem Fachgespräch der CDU/CSU-
Fraktion zu wirksamen Maßnahmen gegen Einbrüche und Autodiebstähle teil.
Wohnungseinbrüche und Autodiebstähle nehmen seit Jahren konstant zu. Angesichts
dieser Entwicklung wurde in einem Gespräch mit Fachexperten
Problemlösungsvorschläge besprochen. Bei Autodiebstählen sei das Niveau laut
Stefan Michel vom Bundeskriminalamt auf gleichbleibenden Niveau geblieben,
jedoch die Schadenssumme stieg, da immer hochwertigere Fahrzeuge entwendet
werden. Den Anstieg bei Einbrüchen und Diebstählen führte Michel vor allem auf
„reisende Täter“ zurück. Kriminelle Banden aus Ost- und Südosteuropa, die
international agieren, aber auf Einheimische zurückgreifen, die sie logistisch
unterstützen. André Schulz, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter,
nannte als Täter außerdem den „klassischen Einbrecher“ aus dem Wohnumfeld,
darunter fallen Jugendliche, die Geld für ihre Luxusartikel benötigen, sowie
Spiel- und Drogensüchtige, die Geld für ihre Sucht beschaffen müssen. Die
Aufklärungsquote liegt lediglich bei 15 Prozent. Die Hälfte der Täter wird
verurteilt und ein Prozent davon bekommt eine Haftstrafe. Schulz plädierte
dafür, die Kriminalpolizei zu verstärken, damit Täterstrukturen ermittelt werden
können, Netzwerke aufgedeckt werden und Schmuggelwege nachvollziehbar werden.
Insbesondere sprachen sich die Experten für eine Wiedereinführung von
Minderspeicherfristen von Telekommunikationsdaten aus. Denn wenn die
Kriminalbeamten wüssten, wer mit wem kommuniziere, würde dies erheblich zur
Erhellung der Bandenstrukturen beitragen.
Der Bund hat 2015 400 neue Stellen für die Bundespolizei geschaffen. Dies solle
auch als ein Signal an die Länder verstanden werden, ebenfalls ihr Personal
aufzustocken.
Berlin, am 30.01.2015