Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


Diese Sitzungswoche vom 26.11. - 30.11.07 wird von den Bundestagsabgeordneten des Deutschen Bundestages „Haushaltswoche“ genannt. Denn in dieser Woche befasste sich das Plenum ausschließlich mit der Haushaltsdebatte und folglich mit der Verabschiedung des Staatsetats für das Jahr 2008.

Auch weiterhin sind die Eckpfeiler für den Bundeshaushalt Sanieren- Reformieren- Investieren. Das Gesamtvolumen für 2008 wird 283,2 Mrd. € betragen. In den letzen zwei Jahren wurde das Haushaltsdefizit des Bundes mehr als halbiert. Die Neuverschuldung verringerte die Großen Koalition seit Amtsantritt von 30 Mrd. €, des letzten Rot/Grünen-Haushalt 2005, auf 11,9 Mrd. € im Jahr 2008. Dies sind nochmals 2,5 Mrd. € weniger als im Jahr 2007. Dabei muss man bemerken, dass durch das Nachtragshaushaltsgesetz 2007 die Verschuldung für dieses Jahr von geplanten 19,6 Mrd. € auf 14,4 Mrd. € reduziert wurde. Längerfristiges Ziel ist es, 2011 einen ausgeglichenen Bundeshaushalt zu erreichen. Die Neuinvestitionen steigen leicht zum Vorjahr auf 24,66 Mrd. €.

Das gestiegene wirtschaftliche Wachstum hat sich auch auf dem Arbeitsmarkt niedergeschlagen. Mit über 40 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland haben wir ein Rekordniveau erreicht. Die Arbeitslosenzahl ist im November zum Vorjahr um 617.000 auf 3,38 Millionen weiter gefallen. Ebenfalls im Arbeitsamtbezirk Annaberg sank die Zahl der Arbeitslosen auf den niedrigsten Stand seit 1994. Hierzu tragen aus meiner Sicht auch die Reduzierung der Arbeitslosenversicherungsbeträge und die Reduzierung der Lohnzusatzkosten bei. Für die einerseits wichtige Aufgabe Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland zu vermehren und andererseits arbeitssuchende Bürger abzusichern, erhält auch dieses Jahr das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit 43,8% , in absoluten Zahlen 124,4 Mrd. €, den größten Anteil am Bundeshaushalt.

Mit dem Etat für 2008 werden insbesondere Investitionsausgaben in den Bereichen Verkehr, Infrastruktur und Wirtschaft um etwa 400 Millionen € aufgestockt. Hiermit wird ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland geleistet. Außerdem wurden die Mittel für betriebliche Investitionen und wirtschaftsnahe Infrastrukturmaßnahmen, die so genannten Gemeinschaftsaufgaben-Mittel, die überwiegend den neuen Bundesländern zu Gute kommen, um 50 Millionen € erhöht.

Durch die Herausforderungen des internationalen Terrorismus und dessen Bekämpfung im eigenen Land, die Öffnung der Grenzen des Schengenraumes nach Mittel- und Osteuropa werden auch die Mittel für das Innenressort um 13% erhöht. Dieser finanzielle Mittelzuwachs kommt im Besonderen dem Ausbau der Inneren Sicherheit, z.B. für die Einführung des Digitalfunks, und auch dem zivilen Katastrophenschutz zu Gute.

Am Rande des Plenums hatten die Abgeordneten der sächsischen Landesgruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion die Präsidenten und Geschäftsführer der IHKs von Dresden, Chemnitz und Leipzig zu Gast. Es wurde ausführlich die Probleme diskutiert, die sowohl aus Sicht der IHK-Vertreter als auch aus Sicht der Abgeordneten gegenwärtig in der sächsischen Wirtschaft bestehen. Hauptthemen hierbei waren u. a. die weitere Reduzierung der Lohnnebenkosten, die Energiepolitik der Bundesregierung, die Probleme der Wirtschaft mit Berufsgenossenschaften und das Für und Wider der Einführung eines Mindestlohns.

Im Petitionsausschuss wurden u. a. zwei Petitionen, die die Verhinderung der missbräuchlicher Nutzung von Praktikantenverhältnissen zum Inhalt hatten, nach erfolgter öffentlicher Anhörung der Petenten und mehrmaligen Diskussionen im Ausschuss der Bundesregierung zur Erwägung und den Fraktionen zur Kenntnis gegeben, um eine gesetzliche Klarstellung von Praktika zu erreichen.

 

Berlin, am 30.11.2007


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