03.06.2016

 

 
Bildungsreise zum Deutschen Bundestag im April 2016


 

In der Zeit vom 27. bis 29. April 2016 verbrachten Mitglieder des Rotary-Clubs Annaberg auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Günter Baumann drei interessante Tage in unserer Bundeshauptstadt Berlin.

 


 


die Besuchergruppe in Berlin (Bild: Büro Baumann)


 

 

 



Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
lieber Günter Baumann,


nochmals vielen Dank für die Einladung nach Berlin.
Es war eine gut durchorganisierte Reise, die Dank des geübten Managements Ihrer Mitarbeiterin, Frau Meyer, reibungslos und gleitend von einem Höhepunkt zum nächsten überging. Das Bundespresseamt tat ein Übriges, damit die Reise sich gut organisatorisch und informativ einfügte.

Berlin wandelt sich. Gerade wir älteren Mitreisenden haben immer noch ein Berlinbild, geprägt von Trennung und Teilung. Die Stadtrundfahrt zeigte neue Teile, neue Facetten eines Berlins, das viele nicht kannten.
Vom Reichstag ging es über Moabit zur Bernauer Straße, vorbei an Deutschlands neuer Geheimdienstzentrale. Es sind neue Einblicke in ein neues Verständnis von unserem Staat. Und immer wieder ist sichtbar der Irrsinn der damaligen Teilung.

Schloss Bellevue wird den Namen gerecht, der schöne Blick. Präsentable, geschichtsknüpfend, traditionspflegend gibt sich der Staat und inszeniert sich die gesamtdeutsche Republik in angemessener Größe.
Und dann ist da noch der Bundestag, das Haus des Volkes. Zum Glück gibt es eine Fünf-Prozent-Klausel, so dass nicht alle wirren Gedanken eines Volkes ihren Widerhall im Hohen Haus finden können. Mit Verlaub gesagt: Wahrlich, nicht jede Diskussion ist von der Lebenswirklichkeit entfernt; aber wir hatten Glück, diese Lebensferne in Grün zelebriert zu bekommen.
Es war darum auch gut und entspannend, dass Günther Baumann noch zum Gespräch einlud. Es gibt mehr zu berichten aus dem Aufgabengebiet des Abgeordneten: aus Region und Petition, aus Asyl und Machtkalkül.

Dann das Finanzministerium, eine geschichtsträchtige Fassade brauner Machtfülle, die durch die sozialistische Republik bis ins Heute reicht. Gebäude bestimmen nur bedingt den Charakter der Politik. Mir war es fast zu viel Einlassung auf Braun. Unser gegenwärtiges Finanzwesen sorgt uns mehr, denn Architektur und Geschichte in Stein.
Jedenfalls verbergen sich dahinter die vielen Beamten, die sich nach dem Wochenende sehnen. Auch der für uns abgestellte Beamte sehnte sich. Schade, dass er nach drei Fragen dem Herzrasen nahe, uns ein ebenso ersehntes Wochenende wünschte.

Und doch war es wieder da, das geteilte Berlin. Die Ausstellung „die Mauer“ am Kontrollpunkt Heinrich-Heine-Straße ließ für einen Moment die Illusion wach werden, was uns dreißig Jahre störend im Wege stand. Allerdings war es eine Perspektive, die unseren Augen verschlossen war, der Blick von West nach Ost. Es war gut, dieses in das Programm einzubauen. Ich wünschte, die Illusion der Ausstellung könnte viele junge Menschen erreichen.

Es sind viele Dinge, die wir mitnehmen, den Wandel einer Stadt, eines Staates, das fragile System politischer Ordnungen und Notwendigkeiten.

Dort gelassen haben alle Besucher vor uns auch Illusionen. Wir tun es ihnen gleich.

Unser Dank gilt Ihnen, Herrn Bundestagsabgeordneten, lieber Günter Baumann für die drei benennenswerten Tage. Egal, wie ein jeder das politische Programm verinnerlicht hat, es hat sensibilisiert für ein Größeres, Weiteres. Und diese Einblicke macht Ihre Arbeit in Berlin schätzenswert – Danke.


Hartmut Götzel
i.A. des Rotary-Clubs Annaberg

Annaberg-Buchholz im Mai 2016