27.09.2016

 

 
ein Brief von Jessica Böhlmann, Austauschschülerin über das PPP
in den USA

 

 


Sehr geehrter Herr Baumann,
ich möchte mich noch einmal ganz herzlich für das Stipendium bedanken. Es ist wirklich ein Traum für mich wahrgeworden!
Der erste Monat verging wie im Flug und ich hatte gar keine Zeit, früher nach Deutschland zu schreiben.

Zwei Tage nach meiner Ankunft in Mason, Ohio war auch schon mein erster Schultag an einer der größten High Schools des Bundesstaats Ohio: die "William Mason High School" mit ca. 3500 Schülern (natürlich habe ich mich in den ersten paar Tagen auch ab und zu in der Schule verlaufen)
Mein Stundenplan besteht aus 7 Fächern, die ich jeden Tag in der selben Reihenfolge habe. Meine Lieblingsfächer sind creative writing (was soviel bedeutet wie eigene Geschichten schreiben) und integrated media ( in diesem Fach drehen wir die Videos für den schuleigenen Nachrichtensender).

Aber die interessantesten Fächer sind eigentlich Geschichte und Government.
In diesen zwei Fächern bekomme ich die Möglichkeit, mehr über die amerikanische Geschichte und Politik zu lernen als ich es jemals in Deutschland hätte tun können. Und wenn man die politischen + historischen Hintergründe kennt, versteht man auch Handlungsweisen, die von außen betrachtet vielleicht eher nicht nachvollziehbar sind.
Ich freue mich auch schon darauf, die Präsidentschaftswahl im November in einem der für die Wahl wichtigsten Staaten selbst mit zu erleben.

Meine High School bietet eine unglaubliche Auswahl an Aktivitäten nach dem Unterricht an und ich werde es wahrscheinlich nicht einmal schaffen so viel auszuprobieren wie ich gerne würde.
Zur Zeit habe ich 3 Stunden täglich Theaterprobe für die Herbstshow "Peter and the Starcatcher". Ich hätte nach dem Vorsprechen für das Stück nie gedacht, dass ich bei 3500 Schülern überhaupt eine Chance habe zu den 26 Darstellern zu gehören aber irgendwie habe ich es doch geschafft.

Nach zwei vergeblichen Versuchen habe ich es letzte Woche tatsächlich endlich geschafft, zusammen mit einigen meiner neuen Freunde mein erstes Football-Spiel zu sehen. Die ersten zwei Heimspiele der Schulmannschaft wurden abgesagt: beim ersten Mal gab es einen Tornado-Alarm und das zweite Spiel wurde durch eine Bombendrohung verhindert.

Mit meiner Gastfamilie verstehe ich mich auch auf Anhieb richtig gut und wir unternehmen auch sehr viel. Wir haben gleich am zweiten Wochenende als Familie an der Mason Rallye teilgenommen und sind nach einer Stunde rennen und verschiedenen Stationen sogar dritter Platz geworden.
Unser erster road trip ging zu den Großeltern ins ca. 4 Stunden entfernte Strongsville am Erie See. (Wir haben auch am See selbst ein Picknick gemacht und "den Weltgrößten Stempel" in Cleveland gesehen).

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass mehr als ein Monat schon vergangen ist! In zwei Wochen ist Homecoming und die Läden sind auch schon komplett auf Halloween eingerichtet.

Liebe Grüße aus Ohio
Jessica
 


Anbei ein paar Fotos von meinem ersten Monat in den USA :
 


1.) am Erie See


2.)ich mit meinen Gastgeschwistern Paisley + Owen und meiner Gastmutter
(mein Gastvater ist leider nicht mit auf dem Foto) in einem für Ohio typischen Sonnenblumenfeld


3.) vor meinem ersten Football-Spiel


4.) wir haben als Highlight zum Football-Spiel Puder in die Luft geworfen :-D